Gesundheit - Kiel:Afrikanische Schweinepest rückt näher: Habeck in Sorge

Kiel (dpa/lno) - Auch in Schleswig-Holstein wächst die Sorge vor der Afrikanischen Schweinepest. Die Viruserkrankung, die für infizierte Tiere in der Regel tödlich verläuft, rückt von Osten her näher an Deutschland heran. "Wir müssen einem Ausbruch und der Verbreitung möglichst entgegenzuwirken, denn die Seuche hätte gravierende Folgen für das Land, die Landwirtschaft und für den Schwarzwildbestand", sagte Landwirtschaftsminister Robert Habeck am Montag in Kiel. "Alle machen sich extreme Sorgen."

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Kiel (dpa/lno) - Auch in Schleswig-Holstein wächst die Sorge vor der Afrikanischen Schweinepest. Die Viruserkrankung, die für infizierte Tiere in der Regel tödlich verläuft, rückt von Osten her näher an Deutschland heran. "Wir müssen einem Ausbruch und der Verbreitung möglichst entgegenzuwirken, denn die Seuche hätte gravierende Folgen für das Land, die Landwirtschaft und für den Schwarzwildbestand", sagte Landwirtschaftsminister Robert Habeck am Montag in Kiel. "Alle machen sich extreme Sorgen."

Es sei in Osteuropa nicht gelungen, die Krankheit zu stoppen. In Schleswig-Holstein gebe es sehr viele Wildschweine, besonders im Lauenburgischen und in Ostholstein. Wie viele es sind, ist unbekannt. 2016 wurden 15 700 Tiere erlegt, nach 12 600 im Vorjahr und nicht einmal 6000 im Jahr 2000. Die Bestände auszudünnen, sei notwendig, aber schwer, sagte Habeck. Die Tiere können sich gut in Maisfeldern verstecken. Konkrete Maßnahmen will der Minister im Januar mit Jägern, Tierseuchenexperten und anderen Beteiligten erörtern. Für Menschen ist der Schweinepest-Erreger ungefährlich.

Das Ministerium prüft auch Änderungen am Jagdgesetz. Er halte es für richtig, zur Wildschweinjagd den Wald ausleuchten zu dürfen, sagte Habeck. Zudem könnten Schneisen in Maisfeldern helfen, die Jagd zu intensivieren. Zu Plänen in Europa, für den Abschuss weiblicher Tiere Prämien zu zahlen, sagte Habeck, wenn Bachen Nachwuchs haben, sei das schwierig.

Auch der Präsident des Landesjagdverbandes, Wolfgang Heins, sieht ein ethisches Problem, auf diese Weise Frischlinge verhungern zu lassen. Sollte die Afrikanische Schweinepest ausbrechen, ginge es aber nicht mehr um waidgerechte Jagd, sondern um Seuchenbekämpfung. Heins stimmte den Plänen Habecks für eine intensivere Jagd zu: "Die Bestände müssen heruntergefahren werden".

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