Jena:Kassenärzte gegen Ausweitung von Terminservicestellen

Jena (dpa/th) - Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Thüringen stellt sich gegen die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) anvisierte Ausweitung der Terminservicestellen für Facharztbesuche von Kassenpatienten. Spahns Gesetzentwurf benachteilige chronisch kranke Menschen und drohe nur, Verwirrung bei den Patienten zu stiften, kritisierte die KV-Vertreterversammlung am Samstag in Jena. Die Ausweitung der Terminvermittlung bedeute den Beginn einer Fehlentwicklung, "die jedem telefonisch reklamierten akuten Behandlungsbedarf Vorrang vor der Behandlung chronisch Kranker einräumt", heißt es in einer vom Parlament der niedergelassenen Ärzte beschlossenen Resolution.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Jena (dpa/th) - Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Thüringen stellt sich gegen die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) anvisierte Ausweitung der Terminservicestellen für Facharztbesuche von Kassenpatienten. Spahns Gesetzentwurf benachteilige chronisch kranke Menschen und drohe nur, Verwirrung bei den Patienten zu stiften, kritisierte die KV-Vertreterversammlung am Samstag in Jena. Die Ausweitung der Terminvermittlung bedeute den Beginn einer Fehlentwicklung, „die jedem telefonisch reklamierten akuten Behandlungsbedarf Vorrang vor der Behandlung chronisch Kranker einräumt“, heißt es in einer vom Parlament der niedergelassenen Ärzte beschlossenen Resolution.

Die Servicestellen wurden 2016 als Reaktion auf von vielen gesetzlich Krankenversicherten als zu lang empfundenen Wartezeiten auf Facharzttermine eingerichtet. Spahn hatte kürzlich einen Gesetzentwurf zur Erweiterung ihrer Aufgaben vorgestellt. Er sieht unter anderem vor, dass die Einrichtungen täglich rund um die Uhr unter der bundesweit einheitlichen Notrufnummer 116 117 der Praxisärzte erreichbar sein sollen. Die KV fürchtet hier, dass das die Patienten verwirre.

Eine Absage erteilte die KV auch der von Spahn geplanten Erhöhung der wöchentlichen Mindestsprechstundenzeiten für Arztpraxen von 20 auf 25 Stunden. Der Nutzen sei fraglich, da in Thüringen nach KV-Darstellung ambulant tätige Ärzte im Durchschnitt bereits jetzt mehr als 51 Stunden pro Woche arbeiten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: