Hannover:Wochenende vor Teil-Lockdown: Freibier und Kneipenschließung

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Der Schriftzug „Polizei“ ist auf einem Polizeiauto zu sehen. (Foto: Fabian Strauch/dpa/Archivbild)

Nachtschwärmer auf den Ausgehmeilen in Niedersachsen und Bremen haben das letzte Wochenende vor dem Teil-Lockdown zurückhaltend angehen lassen - jedenfalls die...

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Hannover (dpa/lni) - Nachtschwärmer auf den Ausgehmeilen in Niedersachsen und Bremen haben das letzte Wochenende vor dem Teil-Lockdown zurückhaltend angehen lassen - jedenfalls die meisten. Es gab allerdings auch Ausnahmen: Die Dax Bierbörse in Hannover, die vor dem Teil-Lockdown am Montag noch einmal Freibier auszuschenken und ohne Sperrstunde öffnen wollte, sei geschlossen worden, sagte eine Polizeisprecherin. Auch eine Bar wurde zwangsweise geschlossen, außerdem appellierten Beamte landesweit an die Menschen, die Maskenpflicht zu beachten. Ansonsten war es nach Polizeiangaben in weiten Teilen des Landes ruhig.

Die Polizei Cloppenburg stellte fest, dass „mit zunehmenden Alkoholisierungsgrad“ die Abstandsregeln missachtet werden. Eine Maske werde dann in den seltensten Fällen getragen. „Die Einsicht zur Einhaltung der Corona-Vorschriften schwindet“, bemängelte die Behörde.

Am Freitag hatte das niedersächsische Innenministerium angekündigt, Polizeikräfte für die Überwachung der strengeren Corona-Regeln zu mobilisieren, die mit dem Teil-Lockdown von Montag an gelten. „Die Polizei wird sichtbar sein und gründlich kontrollieren - mögliche Straftaten und Ordnungswidrigkeiten werden dabei konsequent verfolgt“, kündigte Innenminister Boris Pistorius an. Schwerpunkte der Kontrollen seien Orte und Einrichtungen, an denen es zuletzt regelmäßig Verstöße gegen die Corona-Verordnungen gab, sagte der SPD-Politiker.

In Niedersachsen stieg die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen erneut: Die Gesundheitsämter meldeten am Sonntag einen Anstieg um 972 Fälle, damit wurden laut Gesundheitsministerium landesweit inzwischen 37 884 Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 festgestellt. Der landesweite Inzidenzwert liegt bei 90,2 - so viele Menschen je 100 000 Einwohner haben sich in den vergangenen sieben Tagen angesteckt.

Die Dax Bierbörse in Hannover hatte angekündigt, vor dem Teil-Lockdown am Montag noch einmal Freibier auszuschenken und ohne Sperrstunde zu öffnen. „Aus gegebenem Anlass müssen wir leider für den November schließen. Vorher lassen wir es aber noch mal so richtig krachen“, hieß es auf der Homepage des Lokals. Während sich die rund 120 Menschen in dem Lokal in der Nacht zum Samstag laut Polizei „kooperativ“ zeigten, gab es in der Nacht zum Sonntag „gravierende Verstöße“: 400 bis 500 Menschen tanzten teils auf den Tischen, abseits der Sitzplätze trugen sie keine Masken und hielten auch die Mindestabstände nicht ein, wie eine Polizeisprecherin sagte.

Nachts um zwei hätten die Menschen noch Schlange vor der Kneipe gestanden, ebenfalls ohne Mindestabstand, sagte sie. Der Betreiber habe sich bereiterklärt, seinen Laden zu schließen. Außerdem seien eine Bar und zwei Bordelle zwangsweise geschlossen worden. Auch in der Nacht zum Samstag wurde eine Bar geschlossen. Bei Kontrollen in der Innenstadt trafen die Beamten 327 Menschen ohne Mund-Nasen-Schutz, die meisten seien einsichtig gewesen.

Die drei gemeinsamen Streifen des Landkreises Cloppenburg und der Polizei stellten 109 Ordnungswidrigkeiten fest - oft fehlte die Schutzmaske. In der Mehrzahl der Fälle sei Alkohol im Spiel gewesen. Ein „Hotspot“ sei der Marktplatz Cloppenburg gewesen. Einige versuchten zu flüchten, das war aber „angesichts des Alkoholisierungsgrades von mangelhaftem Erfolg gekrönt“, wie die Polizei mitteilte. Auch gab es Verstöße gegen die Sperrstunde.

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