Hannover:Pflegeheimbewohner müssen höheren Eigenanteil bezahlen

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Pflegebedürftige Menschen in Niedersachsen und Bremen müssen für einen Heimplatz immer tiefer in die Tasche greifen. Seit Oktober 2018 stieg die...

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Berlin/Hannover (dpa/lni) - Pflegebedürftige Menschen in Niedersachsen und Bremen müssen für einen Heimplatz immer tiefer in die Tasche greifen. Seit Oktober 2018 stieg die Eigenbeteiligung in Niedersachsen um mehr als 96 Euro auf 1556,07 Euro, wie eine aktuelle Auswertung der Pflegedatenbank des Verbandes der privaten Krankenversicherung (PKV) ergab. In Bremen stieg der Eigenanteil demnach um mehr als 100 Euro auf 1869,16 Euro. Damit blieben beide Länder bei der Zuzahlung aber unter dem Bundesdurchschnitt, der um mehr als 110 Euro auf nunmehr fast 1930 Euro im Monat stieg, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete.

Die Pflegedatenbank der PKV enthält Informationen von mehr als 11 000 der etwa 13 000 Pflegeheime in Deutschland. Am stärksten stieg die Eigenbeteiligung demnach in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. In diesen drei Ländern wuchsen die Beträge, die die Pflegebedürftigen selbst aufbringen müssen, um etwa zehn Prozent.

Am meisten müssen Pflegebedürftige in Nordrhein-Westfalen selbst bezahlen. Hier habe der Eigenanteil zum 1. September dieses Jahres bei knapp 2406 Euro gelegen, heißt es in dem Bericht. Am 1. Oktober 2018 waren es noch rund 2309 Euro. Am preiswertesten sind Heimplätze in Mecklenburg-Vorpommern, wo rund 1346 (1238) Euro Eigenanteil bezahlt werden müssen. Bei den genannten Beträgen sind die Zuschüsse der Pflegeversicherung bereits berücksichtigt.

Pflegebedürftige müssen einen Eigenanteil leisten, weil die Pflegeversicherung - anders als die Krankenversicherung - nur einen Teil der Kosten trägt. Als Hauptursache für den steigenden Eigenanteil gelten dem Bericht zufolge Lohnerhöhungen für das Pflegepersonal. Bisher wurden oft die Kinder zur Kasse gebeten, wenn Pflegebedürftige die Heimkosten nicht zahlen können.

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