Hannover:KVN sieht drohenden „Exodus“ älterer Ärzte

Hannover (dpa/lni) - Angesichts neuer gesetzlicher Vorschriften wollen viele ältere Ärzte nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) ihre Praxis demnächst aufgeben. Die aufwendige Umstellung auf die neue Daten-Infrastruktur und die geplante Erhöhung von Mindestsprechstunden für Kassenpatienten verleideten vielen älteren Ärztinnen und Ärzten die Weiterarbeit, sagte KVN-Vorstand Mark Barjenbruch am Mittwoch. Durch derartige Vorgaben beschleunige die Politik die Flucht in den Ruhestand. Es drohe ein Exodus.

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Hannover (dpa/lni) - Angesichts neuer gesetzlicher Vorschriften wollen viele ältere Ärzte nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) ihre Praxis demnächst aufgeben. Die aufwendige Umstellung auf die neue Daten-Infrastruktur und die geplante Erhöhung von Mindestsprechstunden für Kassenpatienten verleideten vielen älteren Ärztinnen und Ärzten die Weiterarbeit, sagte KVN-Vorstand Mark Barjenbruch am Mittwoch. Durch derartige Vorgaben beschleunige die Politik die Flucht in den Ruhestand. Es drohe ein Exodus.

Dabei wäre nach Darstellung der KVN schon heute die medizinische Versorgung in Teilen Niedersachsens ohne die Ärzte im Rentenalter nicht mehr gewährleistet. Knapp 1200 niedergelassene Mediziner seien älter als 65 Jahre. Dies seien 10,2 Prozent der landesweit 12 000 Kassenärzte. Weitere 18,6 Prozent seien zwischen 60 und 65 Jahre alt.

Gerade die ältere Ärztegeneration, die oft noch 50 bis 60 Wochenstunden arbeite, werde mit der aktuellen Gesetzgebung unter Druck gesetzt, sagte Barjenbruch. Arztpraxen müssen bis Mitte 2019 ans Datennetz angeschlossen sein. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plant zudem Mindestsprechstunden für Kassenpatienten, um deren Wartezeiten auf Arzttermine zu verkürzen.

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