Gesundheit - Hannover:Barmer: Höher Qualifizierte haben weniger Krankentage

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Eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zur Vorlage beim Arbeitgeber liegt in einem Haushalt. Foto: Arno Burgi/Archivbild (Foto: dpa)

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Hannover/Bremen (dpa/lni) – Nach Daten der Krankenkasse Barmer gibt es einen ausgeprägten Zusammenhang zwischen der Berufsausbildung und Krankentagen. "Je höher der Ausbildungsgrad, desto geringer die Zahl der Krankschreibungen", fasste Heike Sander, Landesgeschäftsführerin in Niedersachsen und Bremen, das Ergebnis zusammen. So seien Versicherte bundesweit ohne beruflichen Ausbildungsabschluss im Jahr 2018 statistisch auf 22 Fehltage gekommen, Versicherte mit einem Diplom-Abschluss dagegen durchschnittlich lediglich auf 10,9 Tage. Promovierte Beschäftigte fehlten krankheitsbedingt nur 7,3 Tage. Die Zahlen basieren auf Ergebnissen des im Oktober vorgestellten Gesundheitsreports 2019.

Die Unterschiede dürften vor allem mit den unterschiedlichen körperlichen Belastungen zusammenhängen, hieß es am Freitag zur Begründung. Berufstätige mit geringerer Qualifikation übten oft Tätigkeiten mit stärkerer körperlicher Belastung aus.

Die Interpretation von Zahlen zu Arbeitsunfähigkeiten sei keinesfalls einfach, betonte ein Sprecher. So führten etwa gesundheitliche Einschränkungen erst ab einer bestimmten Schwelle zu Krankentagen wegen Arbeitsunfähigkeit. Ein Arbeitnehmer könne schon lange unter leichteren Kopfschmerzen gelitten haben, bevor er sich wegen zunehmender Beschwerden krankschreiben lässt. Auch würden dabei Erkrankungen von Arbeitnehmern nicht berücksichtigt, die trotz erheblicher Beschwerden weiterhin regelmäßig erscheinen.

Zudem würden unterschiedliche Tätigkeiten verschiedene Anforderungen stellen. Während etwa eine leichtere Fußverletzung bei einer Bürotätigkeit am Schreibtisch meist ohne Fehlzeiten verheile, könne sie bei Briefträgern und Paketzustellern zu mehrwöchigen Ausfällen führen.

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