Frankfurt am Main:Drogenkonsumräume: Hälfte der Nutzer nicht aus Frankfurt

Zwei Personen sind von einem Regenschirm verborgen. (Foto: Boris Roessler/dpa)

Die Frankfurter Drogenszene wird stark von Rauschgiftsüchtigen aus dem Umland mitgeprägt. "Fakt ist: In Frankfurt gibt es einen Drogentourismus", sagt Heino...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Frankfurt/Main (dpa) - Die Frankfurter Drogenszene wird stark von Rauschgiftsüchtigen aus dem Umland mitgeprägt. „Fakt ist: In Frankfurt gibt es einen Drogentourismus“, sagt Heino Stöver vom dortigen Institut für Suchtforschung. „Dieser begründet sich auf Frankfurts Ruf als Drogenmetropole oder weil die Stadt in der Metropolregion leicht und kostengünstig zu erreichen ist.“

Das Institut analysiert im Auftrag der Stadt regelmäßig Daten zu den Nutzern der vier Konsumräume. Im Jahr 2018 haben demnach etwa 4500 verschiedene Abhängige die „Druckräume“ aufgesucht. 44 Prozent der Nutzer wohnten in Frankfurt. 28 Prozent waren einer anderen hessischen Gemeinde zugeordnet, 28 Prozent in einem anderen Teil Deutschlands oder einem anderem Land ansässig. Zahlen für 2019 werden wohl im Mai bekannt gegeben.

„Unsere Konsumräume stehen seit jeher allen Leute offen, egal woher sie kommen“, betont Gabi Becker, Geschäftsführerin der Integrativen Drogenhilfe.

Im Dezember hatte Sicherheitsdezernent Markus Frank (CDU) für Aufmerksamkeit gesorgt. Um Frankfurt zu entlasten, forderte er, das Umland stärker in die Pflicht zu nehmen. „Wir wollen, dass sich auch andere Städte an der Problemlösung beteiligen“, heißt es im Dezernat. Deshalb sollten in diesem Jahr entsprechende Gespräche mit einigen hessischen Kommunen geführt werden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: