Frankfurt am Main:25 Jahre Druckräume: Frankfurt hält an Konzept fest

Trotz Kritik hält die Stadt an ihrem "Frankfurter Weg" der Drogenhilfe fest. Die Einrichtung von Konsumräumen, in denen harte Drogen wie Heroin legal gespritzt...

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Trotz Kritik hält die Stadt an ihrem Frankfurter Weg der Drogenhilfe fest. Die Einrichtung von Konsumräumen, in denen harte Drogen wie Heroin legal gespritzt werden können, sei „bis heute fachlich und politisch unzweifelhaft richtig“, erklärte Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Grüne) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Vor 25 Jahren wurde in Frankfurt der bundesweit erste dieser Räume eingerichtet (Stichtag 2. Dezember 1994), inzwischen gibt es vier. Zuletzt hatte sich Kritik vor allem im Bahnhofsviertel gehäuft, wegen Ansammlungen von Schwerstabhängigen und wegen Drogenhandels vor und in der Nähe der Konsumräume.

Die Einrichtung der Räume habe „unzähligen Menschen das Leben gerettet“, sagte Majer. Die Abhängigen erhalten dort saubere Spritzen und Nadeln, zudem kann das Personal bei Notfällen wie Überdosierungen erste Hilfe leisten. 2018 gab es in Frankfurt 22 Drogentote, 1991 war mit 147 ein Höchststand verzeichnet worden.

Majer erklärte, die Kommunen könnten auch angesichts der engen gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht „das Drogenproblem lösen“, sondern nur die mit dem Konsum verbundenen Risiken und Belastungen lindern. In zahlreichen Fällen gelinge es, Abhängige in Therapie oder Substitutionsbehandlungen zu vermitteln. „Wir würden uns seitens der Bundesregierung aber mehr Spielräume für weitere Modellversuche wünschen, um die aktuellen Probleme angehen zu können“, erklärte der Grünen-Politiker. Insbesondere gelte dies für die Droge Crack, die schnell zu schweren gesundheitlichen Problemen führe.

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