Bericht:Weitere Apothekenschließungen in ostdeutschen Ländern

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Das Apotheken-Logo leuchtet an einer Apotheke. (Foto: Oliver Berg/dpa/Archivbild)

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Berlin (dpa) - In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind in den ersten sechs Monaten weitere Apotheken geschlossen worden. Wie das Fachportal „Apotheke Adhoc“ unter Berufung auf eine Abfrage der Landesapothekenkammer berichtete, gab es in Sachsen im ersten Halbjahr keine Neueröffnung, aber sechs Schließungen. Zum 30. Juni habe die Zahl der öffentlichen Apotheken 918 betragen.

In Sachsen-Anhalt sank die Zahl den Angaben zufolge von 567 auf 564. Eine Neueröffnung gab es in Magdeburg, insgesamt vier Schließungen in Halle, Karsdorf, Osterhausen und Dessau-Roßlau. In Thüringen ging die Zahl von 507 auf 501 zurück. Es habe keine Neueröffnungen in Thüringen gegeben, wurde eine Sprecherin zitiert.

Das Statistische Landesamt zählte in Sachsen Ende 2022 insgesamt 922 Apotheken - 14 weniger als im Jahr zuvor, wie das Amt im Juni mitteilte. Im Jahr 2020 waren es noch 950 Apotheken. In Sachsen-Anhalt zählten die Statistiker 568 öffentliche Apotheken. Den Höchststand verzeichnete das Landesamt 2011 mit 619 Apotheken. Seitdem reduziere sich die Zahl der Apotheken schrittweise.

Die Landesapothekerkammer in Thüringen bezifferte im Februar die Zahl der Apotheken im Jahr 2022 auf 507. Den 11 dauerhaften Schließungen standen lediglich eine Neueröffnung gegenüber. Der Rückgang habe das zwölfte Jahr in Folge angehalten. Im Jahr 2010 waren der amtlichen Statistik zufolge noch 583 Apotheken im Freistaat in Betrieb.

Dem Bericht zufolge sank die Zahl der Apotheken bundesweit um 222 auf 17 825 Apotheken. Im gesamten Vorjahr hätten demnach etwas mehr als 400 Apotheken geschlossen. Auf eine Neueröffnung kämen damit rein rechnerisch zehn aufgegebene Betriebe: Den 250 Schließungen standen gerade einmal 28 Neueröffnungen gegenüber, hieß es weiter.

Die Bundesvereinigung Deutscher Apotheker hatte im April bundesweit den niedrigsten Stand an Apotheken seit 40 Jahren vermeldet. Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherungen sprach damals allerdings davon, dass es einen Konzentrationsprozess auf größere Apotheken mit mehr Personal gebe.

© dpa-infocom, dpa:230727-99-558234/3

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