Dresden:Sachsen verschärft Regeln bei Einreise aus Risikogebieten

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Petra Köpping, die Gesundheitsministerin von Sachsen. (Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa)

Sachsen erweitert die Pflichten bei der Einreise aus ausländischen Risikogebieten. Betroffene müssen sich ab Donnerstag nicht nur wie bisher in häusliche...

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Dresden (dpa/sn) - Sachsen erweitert die Pflichten bei der Einreise aus ausländischen Risikogebieten. Betroffene müssen sich ab Donnerstag nicht nur wie bisher in häusliche Quarantäne begeben, sondern auch unverzüglich ein Testergebnis beim Gesundheitsamt vorlegen, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag in Dresden mitteilte. Der Test darf bei der Einreise nicht länger als 24 Stunden zurückliegen. Sie kann aber auch bei der Einreise absolviert oder bis zu 48 Stunden danach nachgeholt werden. Die Quarantäne nach der Einreise aus einem Risikogebiet beträgt zehn Tage.

Das Testen aller Einreisenden soll dabei helfen, Infektionsketten zu erkennen und zu unterbinden, hieß es. Die Kosten sind von den Betroffenen selbst zu tragen. Die Testpflicht kann durch einen PCR-Test oder durch einen Antigen-Schnelltest erfüllt werden. Grenzpendler und Grenzgänger, die aus Sachsen in die Nachbarländer oder umgekehrt einreisen, um zu arbeiten, einer Ausbildung nachzugehen oder um zu studieren, müssen sich regelmäßig und auf eigene Kosten testen lassen, mindestens zweimal wöchentlich. Diese Regelung gilt ab dem 11. Januar.

Gesundheitsministerin Petra Köpping erschien nach einer Beratung mit dem Städte- und Gemeindetag mit zweistündiger Verspätung zur Online-Pressekonferenz. Von einer Entspannung der Corona-Lage könne keine Rede sein, die Infektionszahlen und die Zahl der Toten seien viel zu hoch, sagte sie. Man wisse erst in wenigen Tagen, ob die getroffenen Maßnahmen Wirkung erzielt haben. Sie hoffe, dass sich der Trend durch die Weihnachtsfeiertage nicht wieder verschlechtert: „Ich persönlich denke, dass wir nach dem 10. Januar noch keine Lockerung verkünden können.“

Nach Angaben von Köpping hat Sachsen bisher rund 34 000 Impfdosen erhalten. Weitere etwa 34 000 sollen am Mittwoch folgen. Bis Montagabend seien 657 Menschen in Sachsen geimpft worden, davon 192 in Pflegeheimen. Man versuche noch herauszufinden, warum das RKI andere Zahlen meldet und wo der Fehler liege. Das RKI hatte am Dienstag für Sachsen 857 Impfungen angegeben.

Köpping bezeichnete die Impflogistik als Mammutaufgabe. Zugleich bat sie um Nachsicht, wenn es nicht von Anfang an reibungslos klappt. Gerade in den Pflegeheimen gebe es eine sehr komplizierte Lage. Derzeit seien 280 von knapp 1000 Pflegeeinrichtungen von Infektionen betroffen. Laut Köpping sind bisher mobile Teams im Einsatz, zudem werde in Krankenhäusern das Personal geimpft. Die Impfzentren in den Landkreisen und kreisfreien Städten würden voraussichtlich ab 11. Januar die Arbeit aufnehmen. Menschen, die bereits Corona hatten, sollen vorerst nicht geimpft werden.

Das Robert Koch-Institut (RKI) wies am Dienstag die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen für Sachsen mit 364,7 aus - ein etwas niedrigerer Wert als am Vortag (371,3). Damit ist der Freistaat im Bundesvergleich nach wie vor der größte Hotspot der Pandemie. Deutschlandweit betrug der Inzidenzwert am Dienstag 149,2. In Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern lag er unter der Marke von 100.

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