Gesundheit - Dresden:Keine einheitliche Regelung für Weihnachtsmärkte in Sachsen

Brauchtum
Eine Frau hält eine Tasse mit Glühwein in den Händen. Foto: Jens Kalaene/zb/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Dresden (dpa/sn) - In Sachsen wird es keine einheitliche Corona- Regelung für Weihnachtsmärkte geben. Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) begründete das am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Dresden mit der unterschiedlichen Entwicklung. Grundsätzlich können die Märkte bei Genehmigung entsprechender Hygienekonzepte im Freistaat aber bis zum 6. Januar 2021 öffnen. Konkrete Maßnahmen wie die Maskenpflicht sollen Städte und Landkreise mit ihren Gesundheitsämtern vereinbaren.

Der Freistaat gebe Empfehlungen, zum Beispiel was die Mindestabstände der Weihnachtsmarktstände und die Kontaktnachverfolgung betreffe, sagte Köpping. Sie seien aber keine Verpflichtung. Sollte es binnen einer Woche mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner geben, seien Großveranstaltungen ohnehin verboten. Köpping ging davon aus, dass Sachsen bei dem momentan vergleichsweise geringen Anstieg der Fallzahlen bei seinen bisherigen Regelungen bleiben kann und keine Verschärfungen vornehmen muss.

"Ich bin ein großer Verfechter der Regionalisierung (...) Wenn wir Maßnahmen einleiten, die nicht konvertibel sind mit dem tatsächlichen Ausbruchsgeschehen, dann sinkt die Akzeptanz", sagte Köpping mit Blick auf die Zustimmung zu Einschränkungen in der Bevölkerung.

In den vergangenen 24 Stunden gab es in Sachsen nachweislich weitere 62 Neuinfektionen, ein Mensch starb. Damit erhöhte sich die Zahl der Infizierten auf insgesamt 7194, 233 Menschen starben. Köpping zufolge werden derzeit 96 Covid-19-Patienten im Krankenhaus behandelt, zwölf davon auf der Intensivstation. In den Landkreisen Vogtland und Erzgebirge wird die Rate von 20 Neuinfektionen auf 100 000 binnen einer Woche derzeit überschritten. Dort gelten beispielsweise für Familienfeiern andere Regelungen.

Jörg Markert, tourismuspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, begrüßte die Entscheidung zu den Weihnachtsmärkten und sprach von einem "wichtigen Signal für die Menschen": "Besonders für alle Event-Veranstalter, Touristiker und das Weihnachtsland Sachsen insgesamt. Alle Verantwortlichen erhalten endlich die notwendige Sicherheit zur Umsetzung und bereits geleistete Vorplanungen können auf die Zielgerade gehen."

"Damit beschreiten wir auch weiter konsequent unseren sächsischen Weg: Wir bewerten selbst die jeweilige Corona-Situation vor Ort und wollen, wenn möglich, so viel Normalität wie möglich zulassen", betonte Markert. Sachsen setze weiter auf Eigenverantwortung der Menschen und die Steuerung durch die kommunalen Behörden.

Köpping stellte am Dienstag auch noch einmal klar, dass sich Deutsche 48 Stunden lang in Tschechien aufhalten können, ohne in Quarantäne zu müssen. Tschechische Bürger dürfen sich ohne anschließende Quarantäne aber nur 24 Stunden in Deutschland aufhalten.

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