Dresden:Anstieg bei Grippe-Erkrankungen in Sachsen: starke Saison

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Dresden (dpa/sn) - Die aktuelle Grippewelle in Sachsen ist die stärkste seit fast 20 Jahren. Die Zahl der gemeldeten Erkrankungen hat nach dem jüngsten Wochenbericht der Landesuntersuchungsanstalt (LUA) vom Freitag erneut erheblich zugenommen. Seit Saisonbeginn Anfang Oktober 2017 wurden nunmehr 29 420 Fälle registriert, die Zahl der Grippetoten stieg auf 52 - auch durch Nachmeldungen. Das sei der höchste Wert bei den Erkrankung seit Beginn der Erfassung 2001, sagte eine LUA-Sprecherin. Die Welle sei überraschend sehr lang und sehr ausgeprägt. "Wir dachten, wir sind schon durch."

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Dresden (dpa/sn) - Die aktuelle Grippewelle in Sachsen ist die stärkste seit fast 20 Jahren. Die Zahl der gemeldeten Erkrankungen hat nach dem jüngsten Wochenbericht der Landesuntersuchungsanstalt (LUA) vom Freitag erneut erheblich zugenommen. Seit Saisonbeginn Anfang Oktober 2017 wurden nunmehr 29 420 Fälle registriert, die Zahl der Grippetoten stieg auf 52 - auch durch Nachmeldungen. Das sei der höchste Wert bei den Erkrankung seit Beginn der Erfassung 2001, sagte eine LUA-Sprecherin. Die Welle sei überraschend sehr lang und sehr ausgeprägt. „Wir dachten, wir sind schon durch.“

Allein in der vergangenen Woche erhöhte sich die Zahl der gemeldeten Erkrankungen um 7320. Zudem starben weitere 13 Menschen zwischen 37 und 96 Jahren, meist mit schwachem Immunsystem, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums erläuterte. Die meisten Todesopfer waren nicht geimpft. Vorherrschend in dieser Saison sind Grippeviren vom Typ B. Der größte Teil der Todesopfer, darunter 29 Frauen, war 65 Jahre oder älter. Im Schnitt lag ihr Alter bei 83 Jahren. Knapp ein Drittel der Todesfälle wurde im Raum Chemnitz registriert.

Das Gesundheitsministerium vermutet, dass die hohen Zahlen auch einer höheren Sensibilisierung und der sinkenden Impfquote geschuldet sind. Letztere ging von etwa 36 Prozent in der Saison 2009/2010 auf rund 28 Prozent 2015/2016 zurück. Aktuellere Daten liegen nach Angaben eines Sprechers nicht vor.

Laut LUA trifft die Grippe vor allem Menschen zwischen 45 und 64 Jahren. Rund ein Viertel der Erkrankten waren 25- bis 44-Jährige. Die Fälle häufen sich weiterhin in Krankenhäusern, Seniorenheimen und Kitas. Am Universitätsklinikum Dresden müssen zunehmend sehr alte und schwer kranke Patienten auf der Intensivstation beatmet werden, sagte ein Sprecher.

Die reale Zahl der Influenza-Fälle liegt in der Regel noch deutlich höher als die gemeldeten Erkrankungen. Denn nicht jeder Grippekranke geht zum Arzt - und nicht bei jedem behandelten Patienten werden Proben für einen Grippenachweis eingeschickt. Auch die Todesfallzahlen können höher liegen, da sich Grippe - vor allem bei Vorerkrankungen - nicht immer als Todesursache nachweisen lässt.

Der Grippewelle im Winter 2016/2017 waren nachweislich 83 Menschen zum Opfer gefallen, die Zahl der Erkrankten lag bei 16 700. 2015/2016 waren nur knapp 11 000 Influenza-Fälle und 15 Tote registriert worden, 2014/2015 fast 12 600 Erkrankungen. Im Winter davor hatte es mit 375 nur einen Bruchteil der üblichen Menge an Infektionen gegeben.

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