Dresden:Absage von Weihnachtsmärkten sorgt in Sachsen für Unmut

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Absperrungen stehen vor dem Historischen Weihnachtsmarkt in Dresden. (Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa)

Die sehr kurzfristige Absage von Weihnachtsmärkten wegen der heftigen Corona-Welle sorgt in Sachsen für Unmut. "Noch vor zwei Wochen wurde eine Verordnung...

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Dresden (dpa/sn) - Die sehr kurzfristige Absage von Weihnachtsmärkten wegen der heftigen Corona-Welle sorgt in Sachsen für Unmut. „Noch vor zwei Wochen wurde eine Verordnung verabschiedet, nach der Weihnachtsmärkte auf jeden Fall stattfinden können“, erklärte Nico Brünler, wirtschaftspolitischer Sprecher der Linken im Landtag, am Montag in Dresden. Die nun erfolgte Absage bringe Händler in große Not. „Dieses Hin und Her muss aufhören, sonst sind viele kleine und mittelständische Betriebe in ihrer Existenz bedroht. Dazu zählen insbesondere die Gewerbetreibenden, die sich an alle geltenden Vorschriften und Versprechungen gehalten und viel Geld für Hygienekonzepte ausgegeben haben.“

Nach Ansicht von Brünler hat es die sächsische Regierung versäumt, verlässlich über die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu kommunizieren. Künftig müsse es verbindliche Übergangsfristen zwischen dem Beschluss von Maßnahmen und deren Inkrafttreten geben. „Es kann nicht sein, dass die Wirtschaft und die Bevölkerung immer wieder von neuen Corona-Maßnahmen überrascht wird, obwohl die Infektionszahlen schon über Wochen so hoch sind, dass gar nichts anderes übrig bleibt, als die Maßnahmen zu verschärfen. Das führt zu schwindendem Vertrauen.“

„Die Verhinderung der traditionellen Weihnachtsmärkte kurz vor der Saison treibt Standbetreiber und die gesamte Weihnachtsbranche in Sachsen an den Rand des Ruins“, erklärte der stellvertretende Vorsitzende der sächsischen FDP, Tino Günther. Dabei habe die Regierung den Unternehmern bis zum Schluss Hoffnung gemacht. „So ungeplant und fahrlässig wie die Absage ist auch die Regelung eines finanziellen Ausgleichs. Ich kann nicht nachvollziehen, warum mit der Absage nicht sofort die Rahmenbedingungen für die Händler geklärt wurden. Die Verwaltung hat den Weihnachtshandel nicht das erste Mal in eine solche Lage gebracht.“

Sachsens Regierung hatte am Freitagabend über ihre Corona-Notfallverordnung informiert. Die Absage von Weihnachtsmärkten, Messen und Großveranstaltungen ist nur ein Punkt unter vielen, um die ausufernde Corona-Pandemie wieder in den Griff zu bekommen. In Dresden sollte der Striezelmarkt am Montag eröffnet werden. Für Dienstag war das in Leipzig, Freiberg und Plauen geplant.

Sachsen ist derzeit der größte Hotspot für Neuinfektionen bundesweit. Das Robert Koch-Institut gab die Wocheninzidenz für den Freistaat am Montag mit 960,7 an. Innerhalb Sachsens wurde die höchste Zahl an Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gemeldet: 1612,4.

© dpa-infocom, dpa:211122-99-98240/2

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