Pflegeberufe:Pflege: Demo für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen

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Eine Krankenpflegerin schiebt ein Krankenbett durch einen Krankenhausflur. (Foto: Marijan Murat/dpa)

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Berlin (dpa) - Für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen demonstrieren am Tag der Pflegenden in Berlin Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus dem Gesundheitswesen. Schätzungsweise 350 Demonstranten waren am Freitagmittag bei einer großen Kundgebung am Washingtonplatz, wie der Pressesprecher des Diakonischen Werks Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Die Demo endete gegen 13 Uhr am Berliner Hauptbahnhof.

Zwischendurch habe es Redebeiträge gegeben, unter anderem von Kordula Schulz-Asche, Mitglied im Gesundheitsausschuss (Grüne). Die Aktion wurde vom Deutschen Evangelischen Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) bundesweit organisiert und umfasste alle diakonischen Einrichtungen in Deutschland. So sei beispielsweise auch am Rathaus in Hamburg gestreikt worden. Dabei wären circa 500 Teilnehmende gewesen, sagte Anna Leonhardi, Geschäftsführerin des DEVAP. Zentrale Forderungen waren unter anderem eine bessere Bezahlung sowie verbesserte Arbeitsbedingungen in der Pflege.

Am Nachmittag ist von der Organisation Walk of Care eine weitere Demonstration geplant, die am Invalidenplatz unweit des Berliner Hauptbahnhofes beginnt und am Brandenburger Tor endet.

„Wir brauchen mehr Menschen in diesen Berufen“, sagte Beate Wolff, Fachbereichsleiterin Pflege und Betreuung im Diakoniewerk Simeon in einer Pressemitteilung. „Und eine von der Politik unterstützte Verbesserung der Rahmenbedingungen der Pflege.“

Dass die Beschäftigten in diesem Beruf eine bessere Bezahlung wollen, geht ebenfalls aus einer am Freitag veröffentlichten Studie des Bundesministeriums für Gesundheit hervor. Zudem fordern sie einen verbesserten, digital unterstützten Arbeitsplatz und persönlich zugeschnittene Arbeitsmodelle. Der Studie zufolge werde der Pflegeberuf außerdem häufig als wenig attraktiv wahrgenommen.

Die Bundespolitik arbeitet derweil an einem „Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz“ (PUEG). Die Pflegereform sieht vor allem mehr finanzielle Hilfen vor, von vielen Seiten werden diese aber als unzureichend angesehen.

Die angekündigte „Revolution“ im Gesundheitswesen von Gesundheitsminister Lauterbach im Bezug auf die Finanzierung der Krankenhäuser sei keine grundlegende Änderung der Finanzierung, was aber nötig wäre, teilte die Organisation Walk of Care in einer Pressemitteilung mit. In einer alternden Gesellschaft seien immer mehr Menschen auf Pflege angewiesen, während die Boomer-Generation in Rente gehe und gleichzeitig kaum neue Pflegende nachrückten.

Der Tag der Pflegenden erinnert dem deutschen Hospiz-und Palliativverband zufolge jährlich am 12. Mai an den Geburtstag der britischen Krankenschwester Florence Nightingale. Nightingale war eine der Begründerinnen der modernen westlichen Krankenpflege und einflussreiche Reformerin im Gesundheitswesen.

© dpa-infocom, dpa:230512-99-667048/2

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