Berlin:3000 Impfungen täglich derzeit in Berliner Impfzentrum

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Eine Klinik-Mitarbeiterin zieht den Covid-19 Impfstoff von Biontech/Pfizer für eine Impfung auf eine Spritze. (Foto: Sven Hoppe/dpa/Symbolbild)

Die Kapazitäten der drei Berliner Impfzentren sollen trotz der Lieferengpässe bei den Impfstoffen gegen das Coronavirus nicht eingeschränkt werden. "Für die...

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Berlin (dpa/bb) - Die Kapazitäten der drei Berliner Impfzentren sollen trotz der Lieferengpässe bei den Impfstoffen gegen das Coronavirus nicht eingeschränkt werden. „Für die nächsten Wochen reicht der Impfstoff“, sagte die Sprecherin der Impfzentren, Regina Kneiding, der Deutschen Presse-Agentur. Auf Wunsch der Senatsverwaltung werde die Öffnung des vierten Impfzentrums im Velodrom im Bezirk Pankow noch im Februar geplant. Derzeit gebe es in den Impfzentren täglich rund 3000 Impfungen, diese Größenordnung sei auch für die nahe Zukunft zu erwarten.

Auch bei Öffnungszeiten und der Zahl der Schichten, in denen Ärzte und Helfer in den Impfzentren arbeiten, seien keine Änderungen vorgesehen, sagte Kneiding. Das gilt genauso für die Zahl der Helferinnen und Helfer - etwa die vom Deutschen Roten Kreuz (DRK). „Wir bereiten uns weiterhin auf den Vollbetrieb vor.“

Die Impfzentren in der Arena-Halle in Treptow, im Erika-Heß-Eisstadion im Wedding und unterm Funkturm auf dem Messegelände sind alle nicht voll ausgelastet. Dafür fehlt es an ausreichend Impfstoff.

Die Gesundheitsverwaltung teilte auf Anfrage mit, für Sonntag seien 3600 Dosen des Moderna-Impfstoffs angekündigt, für Dienstag 29 250 Dosen des Biontech-Impfstoffs und für den Dienstag darauf weitere 35 100.

Durch die Lieferverzögerungen gebe es Einschränkungen bei den Möglichkeiten, Termine in naher Zukunft zu buchen. Alle Zusagen für Biontech-Impftermine in Impfzentren, in mobilen Teams und in den Krankenhäusern gelten den Angaben zufolge aber weiter. „Nur im Fall einiger Termine für Moderna-Impfstoff im Erika-Heß-Stadion musste eine Verschiebung um eine Woche vorgenommen werden.“ Alle davon Betroffenen seien kontaktiert und die Terminverschiebung mit ihnen abgestimmt worden, so die Gesundheitsverwaltung.

Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin sind derzeit mehr als 1800 Impfärzte im Einsatz. Die KV geht davon aus, dass auch dann genügend Ärztinnen und Ärzte zur Verfügung stehen, wenn alle sechs geplanten Impfzentren in Betrieb und voll ausgelastet sind. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) hatte im November angekündigt, dass dann 20 000 Impfungen pro Tag möglich seien.

Die KV hat nach eigenen Angaben kürzlich den Dienstplan für die erste Februarhälfte freigeschaltet. Alle rund 1500 Dienste seien besetzt worden. „Nach unseren aktuellen Informationen sehen wir keinen Anlass, an der Notwendigkeit und der Durchführung dieser Impfdienste zu zweifeln.“

Gleichzeitig wiederholte die KV ihre Forderung, dass es schon möglichst bald Impfungen in Arztpraxen geben sollte. „Impfen hat zurzeit in unserem Land oberste Priorität, und das ist auch gut so“, sagte KV-Vorstandsvorsitzender Burkhard Ruppert. „Umso wichtiger ist es, so schnell wie möglich in den Praxen der Niedergelassenen zu impfen, dort, wo die Expertise vorhanden ist und das Impfen zur alltäglichen Routine gehört.“

Bei einem Impfgipfel am Montag soll der bundesweit knappe Impfstoff das zentrale Thema sein. An der Videokonferenz sollen die Regierungschefs der Länder, darunter auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), mehrere Bundesminister, Impfstoffhersteller sowie Vertreter der EU-Kommission teilnehmen.

„Die Erwartungen an den Gipfel sind überall hoch, aber wir wissen um die Beschränkungen bei den Impfstofflieferungen“, sagte der Präsident des DRK-Landesverbandes, Mario Czaja, der Deutschen Presse-Agentur. „Die sind jedoch der Dreh- und Angelpunkt. Ohne Impfstoff keine Impfungen. Uns würde eine verlässliche Planung zu den Impfstofflieferungen für die Arbeit in den Impfzentren sehr helfen.“

© dpa-infocom, dpa:210130-99-231205/3

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