Gesundheit - Bad Neustadt an der Saale:Rhön-Klinikum spürt Corona-Krise: Verluste zum Jahresauftakt

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Bad Neustadt (dpa) - Der zum Objekt eines Übernahme-Kampfes gewordene Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum schreibt in der Corona-Krise Verluste. Das Konzernergebnis fiel im ersten Quartal von 8,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf minus 4,4 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Bad Neustadt an der Saale mitteilte. Der Umsatz stieg um 2,6 Prozent auf 332,6 Millionen Euro.

Rhön-Klinikum habe wegen der Pflegeregulierung bereits einen spürbaren Ergebnisrückgang im ersten Quartal erwartet, hieß es. Hinzu gekommen seien erste Folgen der Corona-Krise - sol mussten lukrative Operationen verschoben werden. "Die im Covid-19-Krankenhausentlastungsgesetz verabschiedeten Regelungen werden aus unserer Sicht nicht ausreichen, um die deutlichen Einschnitte auszugleichen."

Das im SDax notierte Unternehmen musste zudem hohe Belastungen für Beratungen im Rahmen des Übernahmeangebots des Hamburger Klinikbetreiber Asklepios verkraften. Fürs laufende Geschäftsjahr rechnet Rhön-Klinikum mit Beratungskosten von 6 bis 7 Millionen Euro.

Der Konkurrent Asklepios, bisher Nummer zwei der Klinikbetreiber in Deutschland, will mithilfe von Rhön-Klinikum Gründer Eugen Münch die restlichen Aktien kaufen, die vor allem in der Hand des hessischen Medizinausstatters B. Braun sind. Zwischen B. Braun, das etwa 25 Prozent der Rhön-Aktien hält, und Asklepios ist ein handfester Streit ausgebrochen. Am 3. Juni kommt es deswegen zu einer außerordentlichen Hauptversammlung. Um die Modalitäten wird bei Gericht gefochten. Der Rhön-Klinikum-Vorstand hält das Asklepios-Angebot, 18 Euro je Aktie an andere Aktionäre zu zahlen, für angemessen.

Unter Vorbehalt der Auswirkungen der Corona-Pandemie hält Rhön-Klinikum am Ausblick fürs Gesamtjahr fest. Das Unternehmen betreibt Krankenhäuser an fünf Standorten in Deutschland, darunter die Universitätskliniken Gießen und Marburg. Rhön beschäftigt 18 000 Mitarbeiter und behandelte 2019 in seinen Häusern 860 000 Patienten.

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