Arnstadt:Politik und Verbände bitten um Pflege-Unterstützung

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Heike Werner (Die Linke) spricht bei einer Pressekonferenz. (Foto: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa)

Es ist ein Hilferuf für die Pflege: Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) und die Liga der Freien Wohlfahrtspflege sowie die...

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Erfurt/Arnstadt (dpa/th) - Es ist ein Hilferuf für die Pflege: Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) und die Liga der Freien Wohlfahrtspflege sowie die Landesarbeitsgemeinschaft der privaten Pflegeverbände haben zur Unterstützung der Pflegeeinrichtungen im Land aufgerufen. Die seit Wochen drastisch steigende Zahl neuer Corona-Infektionen führe dazu, dass sich die Lage in den Einrichtungen und Angeboten der Pflege und Eingliederungshilfe dramatisch zuspitze, heißt es in dem am Dienstag in Erfurt verbreiteten Aufruf. „In der aktuellen Situation wird jede helfende Hand in den Einrichtungen und Angeboten benötigt.“ Ähnliche Hilferufe gibt es auch von Einrichtungen in anderen Bundesländern.

Schon zuvor hatten die Landrätin des Ilm-Kreises, Petra Enders (Linke) und der Geschäftsführer der Ilm-Kreis-Kliniken, Marcel John, in einem öffentlichen Aufruf um ehrenamtliche Unterstützung für die Gesundheitseinrichtungen des Kreises gebeten. Derzeit bestehe zunehmend die Gefahr, dass Pflegeeinrichtungen oder ambulante Pflegedienste sowie die Ilm-Kreis-Kliniken in personelle Not gerieten, etwa weil Mitarbeiter in Quarantäne oder erkrankt seien. Gesucht würden Menschen, die sich dort engagieren wollten, erklärten sie.

„Wir suchen Menschen, die in der Pflege beschäftigt sind oder waren, aus einem pflegerelevanten Berufszweig kommen, aus dem sozialbetreuerischen Bereich kommen oder bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren im hauswirtschaftlichen Bereich“, so die Landrätin und der Klinikgeschäftsführer. Dabei könnten täglich anfallende Aufgaben übernommen werden, die nicht zwingend durch eine Pflegefachkraft ausgeführt werden müssten. Dazu zählten unter anderem Aufgaben wie Essensvorbereitung, Wäschedienst und Hilfe bei Verrichtungen des täglichen Lebens.

Verwiesen wurde in diesem Zusammenhang auf die rasant steigenden Infektionszahlen im Ilm-Kreis. Viele Maßnahmen seien zwingend notwendig, um das Pandemie-Geschehen zu bewältigen, hieß es. „Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Menschen, die in dieser schwierigen Situation Pflege, medizinische Hilfe und Unterstützung benötigen.“

Auch im Aufruf der Gesundheitsministerin wurde darum gebeten, dass sich Menschen melden sollten, die eine abgeschlossene pflegerische oder medizinische Ausbildung haben, derzeit nicht in diesem Berufsfeld tätig sind und nicht zur Risikogruppe gehören. Gesucht würden auch Hilfswillige, die eine Ausbildung, ein Studium oder praktische Erfahrung etwa durch einen entsprechenden Zivildienst oder ein Freiwilliges Soziales Jahr haben.

„Zur Erledigung von organisatorischen Tätigkeiten in den Einrichtungen und Angeboten sind auch Personen von Bedeutung, die über einen aktuellen Hygienepass oder Erfahrungen im Bereich Gastronomie und Catering verfügen“, hieß es weiter. Die konkrete Umsetzung und der vereinbarte Zeitumfang sowie eine eventuelle Vergütung müsse vor Ort mit der jeweiligen Pflegeeinrichtung abgestimmt werden, so das Ministerium.

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