Tierisches Dilemma:Vegane Honigalternativen enthalten oft viele Zusatzstoffe

Honig ist eigentlich pflanzlich. Aber weil er von Bienen hergestellt wird, ist er ein tierisches Produkt - und deshalb für Veganer tabu. (Foto: Oliver Berg/dpa/dpa-tmn)

Auch wenn Honig rein pflanzlich ist, handelt es sich dennoch um ein tierisches Produkt - denn es wird von Bienen hergestellt. Also braucht es für Veganer eine Alternative.

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München (dpa/tmn) - Honig ist ein unbehandeltes Naturprodukt, aber er ist eben nicht vegan. Das ist für Menschen, die sich nicht von tierischen Produkten ernähren möchten, ein Grund, auf Honig zu verzichten. Sie greifen dann oft zu pflanzlichen Alternativen. Sie werden unter Bezeichnungen wie Sirup, Brotaufstrich oder Dessertsoße angeboten, da der Begriff Honig gesetzlich geschützt ist.

Echter Honig besteht vor allem aus Fruktose und Glukose. Er enthält maximal 20 Prozent Wasser und ist frei von Zusätzen. Pflanzliche Honigalternativen basieren häufig auf Tapioka- oder Reissirup. Die meisten von ihnen enthalten zudem eine Vielzahl an Zusatzstoffen wie Süßungs- und Verdickungsmittel, Farbstoffe, Säuerungsmittel, Konservierungsstoffe, Stabilisatoren und Aromen. Darauf weist Silke Noll, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern, hin.

Honigersatz aus Löwenzahnblüten selbst gemacht

Und: Die veganen Sirupe werden im Handel zudem meist teurer als echter Honig angeboten. Wer auf teure Alternativen und Zusatzstoffe verzichten möchte, stellt veganen Honigersatz am besten selbst her.

Dafür hat Silke Noll einen Tipp: Man kann etwa einen Sud aus frischen Löwenzahnblüten zu einem Sirup einkochen. Das herbe Aroma der Blüten ergibt einen intensiven, honigähnlichen Geschmack.

© dpa-infocom, dpa:230412-99-286371/2

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