Diäten-Check:Medizinische Diäten - Abspeckkuren für Adipositas-Patienten

Schwer übergewichtigen Menschen zahlt die Krankenkasse eine Abnehmkur. Was die Patienten davon erwarten können.

Berit Uhlmann

Mit dem Abnehmen verhält es sich umgekehrt wie mit Geldgeschäften. Erfolgreich ist, wer mehr verbraucht, als er einnimmt - in diesem Fall Energie. Da fast jede Diät darauf setzt, weniger Kalorien aufzunehmen, als im Tagesverlauf verbraucht werden, ist prinzipiell auch jede dieser Methoden zum Abspecken geeignet. Die Frage ist nur, wie praktikabel der Ansatz über einen längeren Zeitraum ist. Dabei gibt es kein pauschales Rezept. Die Wahl einer Abnehmmethode hängt auch von persönlichen Vorlieben ab. Wir haben die 15 populärsten Methoden für Sie bewertet. Teil 8: Medizinische Kuren für Adipositas-Patienten.

So funktioniert's: Die medizinische Intervention bei schwer übergewichtigen Menschen (ab einem Body Mass Index (BMI) von 30) enthält Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapien. Pro Tag werden etwa 500 bis 800 Kilokalorien eingespart. Damit können Patienten im Schnitt fünf Kilogramm in zwölf Monaten abnehmen. Mitunter werden zeitlich begrenzt auch Formula-Drinks eingesetzt, sie ermöglichen einen größeren Gewichtsverlust.

Vorteil: Abspeckkuren werden unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt, Gesundheitsgefahren dadurch abgewendet. Beratung hilft, langfristig die Ernährung und das Freizeitverhalten umzustellen. Die psychologische Unterstützung motiviert und unterstützt, ungesunde Gewohnheiten zu erkennen.

Nachteil: Diese Programme enden in der Regel nach spätestens einem Jahr. Studien zeigen, dass viele Patienten dann wieder zunehmen.

Fazit: Unter ärztlicher Aufsicht ist risikofreies Abnehmen möglich. Wer sich nach einem Jahr selbst um Unterstützung - etwa in einer Selbsthilfegruppe - bemüht, hat bessere Chancen, sein Gewicht auch zu halten.

Weiterführende Informationen:

Ihren BMI können Sie hier berechnen.

Eine Psychologin erläutert hier die Erfolgsaussichten dieser Programme.

Zu der Adipositas-Leitlinie der medizinischen Fachgesellschaften

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