Letzten Monat war der Göteborger Evolutionsbiologe Gytis Dudas einer besorgniserregenden neuen Coronavirus-Variante auf der Spur, die in Litauen einen Ausbruch von Covid-19 ausgelöst hatte und sporadisch auch anderswo in Europa und in den USA auftrat. Beim Durchforsten einer internationalen Datenbank mit Coronavirus-Genomen fand Dudas einen entscheidenden Hinweis: Eine Probe der neuen Sars-CoV-2-Variante stammte von einer Person, die kürzlich aus Kamerun nach Frankreich geflogen war. Ein Mitstreiter, Guy Baele von der KU Leuven, identifizierte in Europa Virensequenzen sechs weiterer Personen, die aus Kamerun angereist waren. Aber dann stießen sie bei der Suche nach dem Ursprung der Variante auf eine Mauer: Kamerun hatte nur 48 virale Genome in die globale Sequenz-Datenbank Gisaid hochgeladen. Keines davon enthielt die Variante.
Corona-Mutationen:"Eine Sache, die alle Alarmglocken schrillen lassen sollte"
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Das Virus mutiert, doch die Welt bleibt blind. Gerade in afrikanischen Ländern wird das Erbgut des Coronavirus nur selten sequenziert - das könnte zum Problem für die ganze Welt werden.
Von Meredith Wadman
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