Stralsund:Kritik an Schwesig wegen Homöopathie-Schirmherrschaft

Lesezeit: 1 min

Stralsund (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) ist wegen ihrer Schirmherrschaft für den Deutschen Ärztekongress für Homöopathie Ende Mai in Stralsund in die Kritik geraten. Die frühere Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) warf der Regierungschefin auf Twitter eine "bewusste Positionierung" auf "umstrittenem Terrain" vor und fragte, ob Schwesig aus Überzeugung handele, oder weil sie es für populär halte. Aus ihrer Sicht ist Homöopathie nicht nur Mumpitz, sondern sogar gefährlich: "Weil sie einen Einstieg in ein unaufgeklärtes Weltbild darstellt", twitterte Schröder. Zuvor hatten Zeitungen der Funke Mediengruppe berichtet.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Stralsund (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) ist wegen ihrer Schirmherrschaft für den Deutschen Ärztekongress für Homöopathie Ende Mai in Stralsund in die Kritik geraten. Die frühere Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) warf der Regierungschefin auf Twitter eine „bewusste Positionierung“ auf „umstrittenem Terrain“ vor und fragte, ob Schwesig aus Überzeugung handele, oder weil sie es für populär halte. Aus ihrer Sicht ist Homöopathie nicht nur Mumpitz, sondern sogar gefährlich: „Weil sie einen Einstieg in ein unaufgeklärtes Weltbild darstellt“, twitterte Schröder. Zuvor hatten Zeitungen der Funke Mediengruppe berichtet.

Kritik kam auch von der FDP. Landesgeneralsekretär David Wulff sagte: „Eine Schirmherrschaft ist ein politisches Statement.“ Wenn Schwesig für den Homöopathie-Kongress stehe, erkläre das auch das homöopathische Wirtschaftswachstum des Landes. Das kritische Informationsnetzwerk Homöopathie wandte sich nach eigenen Angaben bereits mit einem offenen Brief an Schwesig. Bei der Homöopathie handele es sich um eine Scheintherapie, „die weder jemals einen validen Wirkungsnachweis erbringen noch die Unvereinbarkeit ihrer Grundannahmen mit wissenschaftlich bestens belegten Grundlagen ausräumen konnte“, heißt es darin.

Schwesig ließ erklären: „Es ging uns nicht darum, uns mit der Schirmherrschaft in den Methodenstreit über die Homöopathie einzuschalten. (...) Die Frage, ob und wie Homöopathie sinnvoll eingesetzt werden kann, kann nur Gegenstand von Forschung und wissenschaftlichem Austausch sein.“

Dass sich Politiker zur Homöopathie bekennen, ist nach Angaben des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte - einem Berufsverband von Schulmedizinern - nicht ungewöhnlich. Die Schirmherrin beim Homöopathischen Weltärztekongress 2017 in Leipzig war die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesgesundheitsministerium, Annette Widmann-Mauz (CDU). Der frühere CDU-Bundespräsident Karl Carstens (1914-1992) und seine Ehefrau Veronica gründeten 1982 eine Stiftung zur Förderung von Naturheilkunde und Homöopathie in Essen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: