Mainz:Rund zehn Prozent ausländische Ärzte in Rheinland-Pfalz

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Rund zehn Prozent der Ärzte in Rheinland-Pfalz stammen aus dem Ausland: Und deren Anteil steige stetig, sagte der Präsident der Landesärztekammer...

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Mainz (dpa/lrs) - Rund zehn Prozent der Ärzte in Rheinland-Pfalz stammen aus dem Ausland: Und deren Anteil steige stetig, sagte der Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, Günther Matheis, in Mainz der Deutschen Presse-Agentur. Angesichts des Ärztemangels könne die Versorgung in Rheinland-Pfalz seit Jahren nur noch mit Hilfe Tausender Ärzte aus anderen Ländern aufrechterhalten werden. 2018 arbeiteten nach Angaben der Kammer 2381 ausländische Ärzte im Land: Dies waren dreimal so viele wie im Jahr 2000 (799). Die meisten von ihnen kommen demnach aus Syrien, Rumänien, der Russischen Föderation und Griechenland.

Für eine gute Patientenversorgung seien gute Deutschkenntnisse unerlässlich, sagte Matheis. Von daher sei die fachgebundene Sprachprüfung, die Rheinland-Pfalz als erstes Bundesland eingeführt habe, ein wichtiges Instrument zur Qualitätssicherung. Diese Sprachprüfung teste aber nicht, ob ausländische Ärzte über den gleichen medizinischen Wissensstand verfügten wie Ärzte, die in Deutschland studiert hätten.

Dafür gebe es eine „Kenntnisprüfung“, die Ärzte aus sogenannten Drittstaaten bestehen müssten. Prüfergebnisse zeigten, dass ein Medizinstudium im Nicht-EU-Land inhaltlich oft nicht vergleichbar mit dem Medizinstudium in Deutschland sei: Die Durchfallquote liege bei rund 50 Prozent. Daher forderte die Kammer: „Die bisherige Kenntnisprüfung soll bundesweit durch die verpflichtende Teilnahme am zweiten und dritten Staatsexamen ersetzt werden.“

Kritisch sieht Matheis, dass mit dem steigenden Zuzug von Ärzten aus anderen Ländern „erhebliche Versorgungslücken“ in deren Heimatländern gerissen würden. „Ethisch halte ich das für höchst fragwürdig. Es ist beschämend, dass wir als eines der wohlhabendsten Länder der Welt nicht in der Lage sind, eine ausreichende Zahl an Ärztinnen und Ärzten hierzulande auszubilden.“ Es müsste deutlich mehr neue Studienplätze für Medizin geben. „Das fordern wir seit Jahren.“

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