Bewerbung:Saarland will nationale Special Olympics 2026 ausrichten

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Teilnehmerinnen und Teilnehmer verfolgen die Eröffnungsfeier der Special Olympics im Stadion An der Alten Försterei. (Foto: Christoph Soeder/dpa)

Das Saarland bewirbt sich um die nationalen Special Olympics 2026, ein inklusives sportliches Großereignis mit rund 5000 Athletinnen und Athleten. Das Saarland setzt unter anderem auf seine geografische Lage - und Emotionen.

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Saarbrücken (dpa/lrs) - Das Saarland bewirbt sich für die Nationalen Sommerspiele der Special Olympics im Jahr 2026. Sportminister Reinhold Jost (SPD) und Johannes Kopkow, Vorstand des Landessportverbands für das Saarland (LSVS), reisten am Freitag nach Berlin, um die Bewerbungsunterlagen persönlich bei Special Olympics Deutschland (SOD) abzugeben. Am Montag endet die Abgabefrist, laut SOD-Sprecherin Nadine Baethke wird bis dahin nur noch eine weitere Bewerbung von Nürnberg erwartet. Wer den Zuschlag für die Ausrichtung erhält, soll Ende des Jahres feststehen.

„Inklusion kennt keine Grenzen. Die Special Olympics im Saarland werden nicht nur ein sportliches Ereignis, sondern auch ein Symbol für Vielfalt und Gemeinschaft“, sagte Jost der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. „Wir sind stolz darauf, uns als Gastgeber für Athletinnen und Athleten aus nah und fern zu bewerben, und freuen uns auf ein grenzübergreifendes Fest des Sports und der Inklusion.“ Dafür will das Land rund zwei Millionen Euro zur Verfügung stellen. Die Gesamtkosten von etwa fünf Millionen Euro werden zudem durch Teilnehmergebühren, Sponsoring und Spenden finanziert.

Nach Angaben des SOD werden bei der deutschlandweit größten inklusiven Sommersportsportveranstaltung rund 13.000 Teilnehmende erwartet, darunter 5000 Sportler, 1700 Trainer, 2200 Helfer und 1500 Familien. Neben Wettbewerben in mehr als 20 Sportarten findet ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Eröffnungs- und Abschlussfeier, Schul- und Fanprojekten, Familien- und Gästeprogrammen statt.

Das „Team Saarland“ aus Land, LSVS und Special Olympics Saarland bewirbt sich dafür unter dem Motto „Höher.Weiter.Bunter.“ In dem mehr als 60-seitigen Konzept präsentiert es Rahmenbedingungen, Partner, Beförderungs- und Übernachtungsmöglichkeiten und wirbt auch für seine geografische Lage im Herzen Europas. Hier wolle man nicht nur symbolisch Grenzen überwinden. Denn bei diesen ersten Special Olympics im Südwesten sollen sowohl Sportstätten im gesamten Land genutzt werden als auch das Olympische Schwimmbad in Forbach im benachbarten Frankreich.

Ganz bewusst schlägt das „Team Saarland“ auch emotionale Töne an, um zu begründen, warum dieses Großereignis im Saarland stattfinden sollte. Als Gastgeber wolle man „mit sportlichen und kulturellen Veranstaltungen die Herzen der Menschen berühren und sie auf einzigartige Weise zusammenführen“, heißt es. Ziel dieser „sportlichen Reise hin zu mehr Inklusion“ sei es, die Menschen in eine Welt voller Emotionen eintauchen zu lassen.

Nach Aussage von Johannes Kopkow haben gerade im Saarland, dem Bundesland mit der höchsten Vereinsdichte, „Zusammenhalt, Gemeinschaft und Solidarität eine außerordentlich große Bedeutung“. Dieses Herzblut und diese Leidenschaft investierten die Menschen ebenso für die Umsetzung des Themas Inklusion im Sport.

Alexander Indermark, Präsident von Special Olympics Saarland (SOSL), zeigte sich optimistisch, dass man mit dem Dreiklang aus Bewerbungspartnern mit dem überzeugen könne, „was uns hier im Land ausmacht: Erfolg durch Zusammenhalt“. Werde das Saarland Ausrichter der Spiele, „wäre das nicht bloß eine tolle Chance für unser Land, sondern auch ein Gewinn für Special Olympics Deutschland“.

In diesem Jahr hatte Berlin die Special Olympics World Games ausgerichtet. Im Juni waren rund 7000 Athletinnen und Athleten aus 176 Delegationen zu Gast, außerdem reisten 3000 Trainerinnen und Trainer sowie betreuende Menschen und 9000 Familienmitglieder mit. Rund 330.000 Zuschauer wurden an neun Tagen gezählt. Die bislang letzte nationale Ausgabe der Sommerspiele der Special Olympics war 2022 ebenfalls in Berlin.

© dpa-infocom, dpa:231020-99-634480/2

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