Stralsund (dpa) - Das Landgericht Stralsund hat ein falsches Polizisten-Paar aus Rostock wegen gewerbsmäßigen Betrugs zu einer Freiheits- und einer Bewährungsstrafe verurteilt. Die 43 Jahre alte Frau und ihr 33 Jahre alter Partner seien des vielfachen Betrugs und Computerbetrugs schuldig, sagte eine Gerichtssprecherin am Freitag. Der Mann erhielt drei Jahre und neun Monate Haftstrafe, die Frau zwei Jahre Haft, die für drei Jahre auf Bewährung ausgesetzt wurden.
Beide hatten sich im Prozess geständig gezeigt. Die Staatsanwaltschaft hatte dem Pärchen Betrug in rund 52 Fällen in mehreren Bundesländern vorgeworfen.
Die Verurteilten hatten mit Komplizen von Dezember 2021 bis Ende Januar 2022 mehr als 100.000 Euro erbeutet. Die Rostocker waren im Juni 2022 nach umfangreichen Ermittlungen festgenommen worden. Ihre Komplizen, gegen die gesondert ermittelt wird, hatten bundesweit Senioren angerufen und erklärt, dass deren Namen auf Listen "osteuropäischer Banden" stehen, die Einbrüche planten. Sie sollten Wertgegenstände und Bankkarten mit PIN-Nummer sicherheitshalber in Alu-Folie wickeln und angeblichen Polizisten zur Aufbewahrung geben.
Die Verurteilten waren die Boten, die mit den Bankkarten auch Geld abhoben. Die Opfer büßten zwischen 3300 und 28.000 Euro ein. Mit dem Urteil blieb die Kammer unter den Forderungen der Ankläger, die vier Jahre und neun Monate für den Mann und dreieinhalb Jahre Haft für die Frau verlangt hatten. Die Verteidigung hatte für eine möglichst geringe Strafe plädiert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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