Prozesse - Regensburg:Mordprozess neu aufgerollt: Angeklagter schweigt

Bayern
Eine Statue der Justitia hält die Waage. Foto: picture alliance/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Regensburg (dpa/lby) - Der gewaltsame Tod eines Mannes im Mai 2018 in Neustadt an der Donau wird in Regensburg erneut vor Gericht verhandelt. Zum Prozessauftakt am Dienstag schwieg der Angeklagte. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe hatte das Urteil vom Februar 2019 aufgehoben und den Fall zurückverwiesen. Einem Justizsprecher zufolge sieht der BGH in dem Urteil nicht ausreichend begründet, weshalb die Richter von der Täterschaft des Angeklagten überzeugt waren.

Das Landgericht Regensburg hatte den Angeklagten zu elf Jahren Freiheitsstrafe wegen Mordes verurteilt und die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet. Demnach tötete der 51-jährige Pole in seiner Wohnung einen Bekannten bei einem gemeinsamen Abendessen mit einem Messerstich in den Hals. Das Opfer habe auf einem Hocker gesessen und habe nicht mit dem Angriff von hinten rechnen können.

Am ersten Prozesstag sagte ein Polizist aus, der damals am Tatort war. Er erzählte, die Polizei sei von einer ebenfalls bei der Feier anwesenden Frau verständigt worden. Sie habe bei der Ankunft der Beamten lediglich ein Nachthemd getragen, sei betrunken gewesen und habe angegeben, das Opfer sei ihr ins Messer gefallen, während sie "Chicken geschnitten" habe. Die Kammer untersucht ihre Rolle in dem Fall. Der Prozess soll am Donnerstag fortgesetzt werden.

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