Kriminalität:Ermittlungen: Matratze mit leblosem Dreijährigen angezündet

Deutschland
Ein Fahrzeug der Polizei steht an einem Einsatzort. Foto: Patrick Seeger/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Lennestadt (dpa/lnw) - Im Fall eines vor mehr als einem Monat in Lennestadt getöteten Kleinkindes gehen die Ermittler von heimtückischem Mord aus. Der tatverdächtige Vater des dreieinhalb Jahre alten Jungen soll seinen Sohn nach bisherigen Erkenntnissen gewürgt oder stranguliert haben, sagte Rainer Hoppmann von der Staatsanwaltschaft Siegen am Mittwoch. Unklar sei, ob diese Verletzungen bereits tödlich gewesen seien. Die "Westfalenpost" hatte zuvor berichtet. Das schwer verletzte Kind soll er dann auf eine Matratze in einem Abstellraum gelegt und die Unterlage angezündet haben. Dabei habe er vermutlich Brandbeschleuniger genutzt. Die Ermittler gehen nicht davon aus, dass das Kind noch bei Bewusstsein war.

Die Ermittlungen zu den Umständen und Hintergründen der Tat dauern noch an. Der Vater des Kindes und seine Mutter hatten sich vor mehr als einem Jahr getrennt, sagte Hoppmann. Seither hatte es mit der Zustimmung der Mutter bereits mehrere kurze Besuche des Kleinkindes bei dem aus Marokko stammenden Mann gegeben.

Nachdem er das Feuer in seiner Wohnung gelegt hatte, war der zum Tatzeitpunkt 33-Jährige aus dem Fenster gesprungen - mutmaßlich um sich selbst zu töten. Lebensgefährlich verletzt fanden ihn Einsatzkräfte vor dem Haus. Der Mann befindet sich den Angaben zufolge noch immer im Justizkrankenhaus. Ein Haftbefehl war kurz nach der Obduktion des Kinderleichnams beantragt worden.

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