Soziales - Schleiz:Vier Todesfälle in Pflegeheim: Task Force nimmt Arbeit auf

Corona
Eine Frau hält sich am Griff über ihrem Bett fest. Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Triptis (dpa/th) - Nach vier Todesfällen im Zusammenhang mit einer Coronainfektion in einem Seniorenheim in Tritpis hat im Landratsamt eine neue Expertengruppe ihre Arbeit aufgenommen. Die Task Force solle Heime im Saale-Orla-Kreis mit Rat und Tat unterstützen, "um eine weitere Katastrophe zu verhindern", teilte der Landkreis mit. Zuvor hatte der Leiter des Pandemiestabes, Torsten Bossert, gewarnt, dass sich eine Situation wie in Triptis andernorts wiederholen könnte.

In dem Pflegeheim waren 19 Bewohner und 10 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Vier Infizierte sind seither gestorben, am Mittwoch waren nach Auskunft des Landratsamtes noch 7 Bewohner im Krankenhaus. Erste Infizierte hätten inzwischen als genesen eingestuft werden können, hieß es. In diesen Fällen habe die für die Senioren psychisch äußerst belastende Zimmerquarantäne aufgehoben werden können.

Laut Behörde wurden inzwischen in einer weiteren Pflegeeinrichtung im Saale-Orla-Kreis positive Corona-Befunde festgestellt. Die Zahlen seien dort aber deutlich geringer als in Triptis. Daher wollte das Gesundheitsamt auch keine genaueren Angaben machen.

Die getroffenen Vorkehrungen ließen sich aus seiner Sicht nicht weiter verschärfen, erklärte Bossert auf Anfrage. "Das Grundproblem ist der niedrige Personalschlüssel in solchen Einrichtungen und damit die jetzt umso stärker angespannte Personalsituation." Gerade in der Nachtschicht sei eine Pflegekraft oftmals für eine Vielzahl Senioren zuständig. Da sei es kaum zu vermeiden, dass sich ein einmal eingeschlepptes Virus innerhalb des Heimes ausbreite. "In der Praxis wäre es nötig, bei jedem Gang von einem in ein anderes Zimmer die komplette Schutzausrüstung zu wechseln, und das ist illusorisch."

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