Erfurt:Ramelow: Hass auf andere Kulturen entgegentreten

Lesezeit: 1 min

Bodo Ramelow (Die Linke), Ministerpräsident von Thüringen. (Foto: Martin Schutt/zb/dpa/Archivbild)

Der Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit muss nach Ansicht von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) Aufgabe der...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Erfurt (dpa/th) - Der Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit muss nach Ansicht von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) Aufgabe der Gesellschaft bleiben. „Landesregierung, Kirchen, Verbände, Gedenkstätten und Initiativen, aber auch jede und jeder Einzelne müssen sich fragen: Wie kann ich dem Hass auf andere Kulturen und andere Religionen mutig entgegentreten?“, erklärte Ramelow am Sonntag in Erfurt.

Anlass ist der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus an diesem Montag. „Wir alle müssen wach, nachdenklich und sensibel bleiben“, sagte der Linke-Politiker.

Auch 75 Jahre nach der Befreiung des NS-Konzentrationslagers Auschwitz sei es wichtig, die Erinnerung an die Millionen Morde, an millionenfache Erniedrigung und Entrechtung und an die beispiellose Verrohung und das komplette Versagen jeglicher Menschlichkeit lebendig zu halten. Verantwortung für das Geschehene verjähre nicht. „Nie wieder!“ sei die Lehre aus der Geschichte. Landtagspräsidentin Birgit Keller sagte, „man muss die Vergangenheit kennen, um die Zukunft gestalten zu können.“ Deshalb sei das Erinnern an die Verbrechen der Nationalsozialisten so wichtig.

In einer Gedenkstunde im Landtag in Erfurt soll am Montag an die NS-Opfer erinnert werden. Dazu werden nach Angaben des Landtags rund 260 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur erwartet - darunter auch der Vorsitzende der Jüdische Landesgemeinde Thüringen, Reinhard Schramm. Am Nachmittag ist eine Kranzniederlegung in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar geplant.

Wie in den vergangenen Jahren hat die AfD-Landtagsfraktion nach Angaben der Gedenkstätte dazu keinen Zugang. Ihr Sprecher Rikola-Gunnar Lüttgenau sagte auf Anfrage: „Die AfD weiß, auch durch die Schreiben der letzten Jahre, dass sie beim Holocaust-Gedenken gemeinsam mit Überlebenden nicht willkommen ist.“ Die Gedenkstätte habe das der Fraktion sicherheitshalber nochmals mitgeteilt.

Bereits am Sonntag gedachte die Stadt Weimar der Opfer des Naziregimes. In Erfurt war ein ökumenischer Gottesdienst der evangelischen und katholischen Kirche sowie der Jüdischen Landesgemeinde im Augustinerkloster geplant.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: