Brauchtum - Osnabrück:1400 Grundschüler reiten auf Steckenpferden durch Osnabrück

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Osnabrück (dpa/lni) - Beim Steckenpferdreiten durch die Osnabrücker Innenstadt werden am kommenden Freitag wieder 1400 Grundschüler an die Verkündung des Westfälischen Friedens von 1648 erinnern. Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (CDU) wird nach dem Umzug an die Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen an der Rathaustreppe süße Brezeln austeilen. Unterstützung bekommt er dieses Mal von der französischen Schriftstellerin und Philosophin Hélène Cixous, die zu Gast in Osnabrück ist, wie die Kommune mitteilte.

Der Westfälische Friede wurde am 25. Oktober 1648 von der Osnabrücker Rathaustreppe verkündet. Er beendete den Dreißigjährigen Krieg. Der Brauch des Steckenpferdreitens geht auf das Jahr 1650 zurück, als in Nürnberg ein Nachfolgekongress zu den Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück abgehalten wurde. Damals ritten Kinder auf ihren Steckenpferden zum Gesandten des deutschen Kaisers, um ein Andenken an den Frieden zu erbitten. Die emsländischen Dichterinnen Clara und Emmy von Dincklage verlegten in einem 1875 erschienenen Sagenbuch das Steckenpferdreiten nach Osnabrück.

Zum 300. Jahrestag des Westfälischen Friedens 1948 ritten erstmals Jungen auf ihren Steckenpferden durch Osnabrück. Seit 1953 wird das Steckenpferdreiten jährlich und in erweiterter Form veranstaltet. Die Kinder basteln ihre Steckenpferde im Unterricht selber.

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