Selbstoptimierung ist eine schreckliche Angewohnheit. Der ständige Zwang, etwas verbessern zu wollen, macht jedes Abenteuer zunichte. Jetzt versucht das Computerspiel "Slay the Spire", die ständige Verbesserung des Selbst zum Abenteuer zu machen.
Zu Beginn wählt der Spieler einen von zwei Helden, und erhält einen Standardsatz virtueller Karten - mit Aktionen wie "Hauen" und "Verteidigen". Mit dem kämpft er sich von Raum zu Raum den Turm (Englisch: spire) empor. Auf seinem Weg nach oben werden zufällig Begegnungen generiert, in jedem neuen Raum warten Monster, Ereignisse, Händler und Rastmöglichkeiten. Und wie im sogenannten Rouge-like-Genre üblich, stirbt der Spieler ziemlich oft. Die Botschaft nach dem "Game Over" in Slay the Spire ist eindeutig: Wer nicht optimiert, verliert.
Also geht es vom Fuße des Turms wieder von vorne los. Und das ohne alle gesammelten Errungenschaften - wieder nur mit den Basiskarten. Und wieder ringt der Optimierungsgedanke mit dem Entdeckergeist: Dieses Mal einen anderen Weg wählen, ein neues Relikt kaufen oder eine Karte aus dem Stapel (dem Deck) schmeißen, um im Kampf besser dazustehen. Die sind ein intelligenter Schlagabtausch. Erst spielt der Held eine Karte, dann reagieren die mit viel Liebe gestalteten Monster: eine verrückte Horde Goblins, ein Pilzwesen, das aus einer toten Ratte herauswächst, und Endgegner, die knackig schwer sind. Slay the Spire mischt das Rouge-like-Genre mit einem Deckbau-Mechanismus, der dem Brettspiel "Dominion" entliehen ist. Aber selbst das sorgfältigst optimierte Deck kann scheitern. Dann geht es mal wieder von vorne los.
"Slay the Spire" ist im Early Access für PC erhältlich.