Hannover:Abi nach 13 Jahren: Schulleiter befürchten Personalprobleme

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Hannover (dpa/lni) - Die Rückkehr zu 13 Schuljahren bis zum Abitur wird aus Sicht des Schulleitungsverbands Niedersachsen in den nächsten Jahren zu einem personellen Kraftakt. Der Arbeitsmarkt für Lehrer sei leer gefegt, sagte der Verbandsvorsitzende Frank Stöber. Er prognostizierte, dass es mit dem Schuljahr 2020/21 Probleme geben werde. In diesem Schuljahr werde wieder mit dem 13. Jahrgang in den Gymnasien gestartet. Neue Lehrkräfte zu finden, werde sportlich. "Ich bin fest davon überzeugt, dass man da eine kreative Lösung finden muss." Er gehe davon aus, dass pro Gymnasium im Durchschnitt bis zu sechs Lehrer neu eingestellt werden müssten, bei mittleren und kleineren Gymnasien entsprechend weniger.

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Hannover (dpa/lni) - Die Rückkehr zu 13 Schuljahren bis zum Abitur wird aus Sicht des Schulleitungsverbands Niedersachsen in den nächsten Jahren zu einem personellen Kraftakt. Der Arbeitsmarkt für Lehrer sei leer gefegt, sagte der Verbandsvorsitzende Frank Stöber. Er prognostizierte, dass es mit dem Schuljahr 2020/21 Probleme geben werde. In diesem Schuljahr werde wieder mit dem 13. Jahrgang in den Gymnasien gestartet. Neue Lehrkräfte zu finden, werde sportlich. „Ich bin fest davon überzeugt, dass man da eine kreative Lösung finden muss.“ Er gehe davon aus, dass pro Gymnasium im Durchschnitt bis zu sechs Lehrer neu eingestellt werden müssten, bei mittleren und kleineren Gymnasien entsprechend weniger.

Niedersachsen kehrt ab dem kommenden Schuljahr 2019/20 zur 13-jährigen Schulzeit an Gymnasien zurück. Der erste sogenannte G9-Jahrgang wird im Frühjahr 2021 Abitur machen. Erstmals hatten 2011 Schüler nach 8 Schuljahren ihr Abitur in der Tasche, nachdem 2004 das „Turbo-Abi“ eingeführt wurde. 2015 kam die Kehrtwende.

Es sei jetzt schon schwer, geeignete Bewerber für offene Lehrerstellen zu finden, sagte Stöber. „Sie stellen inzwischen alles ein, was nicht bei drei auf dem Baum ist.“ Schulen auf dem Land hätten es noch schwerer als Schulen in der Stadt. Gerade Nachwuchspädagogen ziehe es in die Stadt.

Nach Angaben des Kultusministeriums sind in den vergangenen Jahren vermehrt vorsorglich Gymnasiallehrer eingestellt worden. Diese seien auch zum Ausgleich der Unterrichtsversorgung an andere Schulformen abgeordnet worden. Die Landesregierung werde bei den kommenden Einstellungsterminen ausreichend Stellen ausschreiben. „Insgesamt reichen die bereits getroffenen und noch geplanten Maßnahmen aus, um den steigenden Lehrkräftebedarf zur Umstellung auf die neunjährige Schulzeit bis zum Abitur abzudecken“, hieß es aus dem Ministerium.

Den Einsatz von Quereinsteigern als Lehrer sehe er eher kritisch, sagte Stöber. Pädagogisch und didaktisch müssten als Lehrer eingesetzte Fachwissenschaftler wie Biologen, Chemiker oder Germanisten eine Menge nachholen. „Es gibt durchaus Fachwissenschaftler, die das Talent dafür mitbringen, aber das kann man nicht als selbstverständlich voraussetzen.“ Besser wäre es, wenn es vorweg eine Praktikums- und Qualifizierungsphase gebe.

Für das nächste Schuljahr sind laut Ministerium bislang 80 Quereinsteiger für eine Einstellung ausgewählt worden. Bevor sie unterrichten, müssen sie an einer Einführungsveranstaltung teilnehmen. Gearbeitet werde seitens des Landes an einer Verbesserung der Ausbildung an Studienseminaren durch die Unterstützung von Mentoren an den Schulen.

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