Dresden:Koalition einigt sich über Maßnahmen gegen Lehrermangel

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Dresden (dpa/sn) - Die schwarz-rote Koalition hat sich auf Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des Lehrerberufs in Sachsen verständigt. Dem Vernehmen nach ist die Verbeamtung neuer Lehrkräfte ab Januar kommenden Jahres vorgesehen. Auch bereits beschäftigte Lehrer sollen die Möglichkeit zur Verbeamtung erhalten, wenn sie jünger als 42 Jahre sind. Für angestellte Lehrkräfte sind finanzielle Anreize vorgesehen sowie höhere Eingruppierungen für Grundschullehrer. Am Freitagmorgen kam das Kabinett in Dresden zu einer Sondersitzung zusammen. Am Mittag sollte die Öffentlichkeit über Einzelheiten informiert werden.

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Dresden (dpa/sn) - Die schwarz-rote Koalition hat sich auf Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des Lehrerberufs in Sachsen verständigt. Dem Vernehmen nach ist die Verbeamtung neuer Lehrkräfte ab Januar kommenden Jahres vorgesehen. Auch bereits beschäftigte Lehrer sollen die Möglichkeit zur Verbeamtung erhalten, wenn sie jünger als 42 Jahre sind. Für angestellte Lehrkräfte sind finanzielle Anreize vorgesehen sowie höhere Eingruppierungen für Grundschullehrer. Am Freitagmorgen kam das Kabinett in Dresden zu einer Sondersitzung zusammen. Am Mittag sollte die Öffentlichkeit über Einzelheiten informiert werden.

Während der Philologenverband Sachsen die Einigung begrüßte, kam Kritik von den Linken. Mit dem Beschluss, bei dem sich die CDU gegen den Koalitionspartner SPD durchgesetzt habe, werde eine „Zwei-Klassen-Lehrerschaft“ geschaffen, bemängelte die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Cornelia Falken. Dagegen sehen die Philologen ihre langjährigen zentralen Forderungen erfüllt. Die Verbeamtung sei gut für Sachsen - „und ein gutes Zeichen für unsere jungen Kolleginnen und Kollegen“, hieß es bei Twitter.

Der Einigung ging ein monatelanges Hin und Her voraus. Die CDU-Fraktion hatte die Staatsregierung bereits im Dezember aufgefordert, bis Ende Januar ein Konzept gegen den Lehrermangel vorzulegen. Ein zwischen den CDU-geführten Ressorts Kultus und Finanzen abgestimmter Vorschlag war auf Widerstand beim Koalitionspartner SPD gestoßen.

Der zwischenzeitlich neu ins Amt gekommene Kultusminister Frank Haubitz (parteilos) wurde nach nur acht Wochen im Amt ersetzt, vor allem wegen des Streits um die Lehrerverbeamtung. Haubitz' Nachfolger Christian Piwarz (CDU) hatte angesichts fehlender Lehrkräfte erst kürzlich eine Reduzierung der Stundenzahl ins Gespräch gebracht, vor allem in den Fächern Kunst, Musik und Sport. Dadurch sollten rund 800 Vollzeitstellen eingespart werden.

Der „personalpolitische Notstand“ bei den Lehrkräften sei nicht das Ergebnis versäumter Verbeamtung, sondern jahrelanger Personalfehlplanung in Verantwortung der CDU, sagte Falke. Da Sachsen mit den anderen Bundesländer um die verfügbaren Lehrkräfte konkurriere, und diese vielfach schon länger einen Beamtenstatus böten, sei die Verbeamtung „ein ebenso verfehltes wie verspätetes personalpolitisches Instrument“, sagte die Linken-Politikerin.

Da die in Aussicht gestellte Ausgleichszahlung für angestellte Lehrer zur Verbeamtung nicht adäquat sei, sorge die Maßnahme für eine Zwei-Klassen-Lehrerschaft in der Schule.

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