Literatur:Minister lesen vor: Technik-Panne bei Schwesig-Lesung im Web

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Eine Lehrerin liest Drittklässlern in einer Grundschule aus einem Buch vor. (Foto: Felix Kästle/dpa/Archivbild)

Tücken der Technik: Am bundesweiten Vorlesetag gab Manuela Schwesig die Geschichte „Der Wunschring“ im Netz zum Besten. Mittendrin war zunächst aber Schluss.

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Schwerin (dpa/mv) - Mit einer Technik-Panne ist der bundesweite Vorlesetag am Freitag in der Schweriner Staatskanzlei gestartet. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) las auf dem Facebook-Kanal der Landesregierung die Geschichte „Der Wunschring“ vor. Üblicherweise geht Schwesig immer in eine Grundschule oder Kita und liest live. Diesmal sei das wegen der Konferenz „Ostdeutschland 2030“ in Leipzig nicht möglich gewesen, erklärte eine Sprecherin der Staatskanzlei. Mitten in der Geschichte - die Protagonisten waren im schönsten Streit - war am Morgen allerdings Schluss, die Aufzeichnung brach ab. Kurz vor Mittag war die Panne dann behoben und die Geschichte bis zum glücklichen Ende zu hören.

Viele Prominente lasen am 20. bundesweiten Vorlesetag Kindern vor. Dazu gehörten Profi-Fußballer Thomas Müller oder auch Schauspielerin Sonja Gerhardt. In Mecklenburg-Vorpommern beteiligten sich neben Schwesig mehrere Minister der Landesregierung.

Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) las zum Beispiel auf der Kinderstation der Helios Klinik Schwerin jungen Patienten vor. Sie brachte „Das große Buch vom Mutigsein“ mit, wie ihr Ministerium mitteilte. Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Linke) war bereits am Montag mit dem Buch „Komm mit auf Vorlesereise“ in der Grundschule in Wöbbelin (Landkreis Ludwigslust-Parchim). Finanzminister Heiko Geue (SPD) las Viertklässlern in der Neumühler Schule in Schwerin vor.

Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) will am Montag in einer Kita in Proseken (Nordwestmecklenburg) aus dem Kinderbuch „Der kleine Rabe Socke“ vorlesen. Sie hob die Bedeutung des Lesens hervor, für das der Vorlesetag Interesse wecken will. Nachdem Vergleichstests erhebliche Lücken im Lesen bei vielen Grundschulkindern offengelegt hatten, kündigte Oldenburg Maßnahmen an. So soll zum Schuljahr 2024/2025 an den Grundschulen des Landes flächendeckend ein sogenanntes Leseband eingeführt werden. An mindestens drei Tagen pro Woche gibt es demnach dann verpflichtende Lautlesetrainings - pro Tag 20 Minuten der Unterrichtszeit.

Auch Erwachsenen kann vorgelesen werden. Die Landes-Integrationsbeauftragte Jana Michael lud eigenen Angaben zufolge 15 geflüchtete Frauen aus der Ukraine ins Sozialministerium, um bei selbst gebackenen Keksen und Kuchen aus dem Weltbestseller „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ von Jonas Jonasson vorzulesen. „Auch für Menschen aus anderen Herkunftsländern ist Vorlesen eine gute Grundlage, um Deutsch zu lernen und Verbindungen zu stärken“, meinte sie.

Bundesweit erwarteten die Veranstalter mehr als eine Million Zuhörende und Vorlesende. Der Vorlesetag ist eine gemeinsame Initiative der Wochenzeitung „Die Zeit“, der Stiftung Lesen in Mainz und der Deutschen Bahn Stiftung. Er wurde 2004 ins Leben gerufen.

© dpa-infocom, dpa:231117-99-978679/3

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