Erfurt:Weiteres beitragsfreies Kita-Jahr könnte 2020 kommen

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Erfurt (dpa/th) - Trotz Kritik der Bildungsgewerkschaft GEW und von Erziehern will die Koalition aus Linke, SPD und Grüne in Thüringen ein weiteres beitragsfreies Kita-Jahr mit Geld vom Bund einführen. Das Vorhaben soll bereits im Haushalt für 2020 verankert werden, wie die Chefin der Thüringer Linke-Fraktion, Susanne Hennig-Wellsow, am Freitag in Erfurt sagte. Zuvor hatte die "Thüringer Allgemeine" darüber berichtet.

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Erfurt (dpa/th) - Trotz Kritik der Bildungsgewerkschaft GEW und von Erziehern will die Koalition aus Linke, SPD und Grüne in Thüringen ein weiteres beitragsfreies Kita-Jahr mit Geld vom Bund einführen. Das Vorhaben soll bereits im Haushalt für 2020 verankert werden, wie die Chefin der Thüringer Linke-Fraktion, Susanne Hennig-Wellsow, am Freitag in Erfurt sagte. Zuvor hatte die „Thüringer Allgemeine“ darüber berichtet.

Bislang ist in Thüringen das letzte Kita-Jahr vor der Schule kostenlos. Bundestag und Bundesrat hatten am Freitag grünes Licht für ein Milliarden-Paket gegeben, mit dem unter anderem die Qualität der Kita-Betreuung in den Ländern verbessert werden soll. Über das Programm sollen bis 2022 auch rund 134,5 Millionen Euro nach Thüringen fließen. Nach den Plänen von Rot-Rot-Grün soll nun ein Teil dieses Geldes für ein weiteres beitragsfreies Kita-Jahr verwendet werden, das frühestens 2020 eingeführt werden würde, wie Hennig-Wellsow sagte. Das Vorhaben würde rund 30 Millionen Euro pro Jahr kosten. Auch der Personalschlüssel in den Kitas soll verbessert werden, wie Hennig-Wellsow betonte.

Die Bildungsgewerkschaft GEW kritisierte die Pläne: „Statt Wahlgeschenke vorzubereiten, sollte das Bildungsministerium tatsächlich die Qualität in den Kitas verbessern“, erklärte Nadine Hübener von der GEW laut einer Mitteilung. Im Freistaat stehen nächstes Jahr im Herbst Landtagswahlen an. Die GEW hatte Bildungsminister Helmut Holter (Linke) nach eigenen Angaben rund 1000 Postkarten von Kita-Erziehern und Eltern überreicht, die einen besseren Personalschlüssel in den Kitas forderten.

Die oppositionelle CDU würde lieber eine kostenfreie Verpflegung in den Kitas einführen, statt das Geld vom Bund für ein weiteres beitragsfreies Jahr zu verwenden. Auch die CDU hatte in der Vergangenheit betont, dass sie einen Teil des Geldes auch in die Verbesserung der Betreuungsqualität stecken würde.

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