Berlin:Kritik an Plänen zur Umsetzung des Gute-Kita-Gesetzes

Die Vereinbarung zwischen Berlin und dem Bund zum sogenannten Gute-Kita-Gesetz wird erst am Mittwoch unterzeichnet, Kritik daran wird aber schon im Vorfeld...

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Berlin (dpa) - Die Vereinbarung zwischen Berlin und dem Bund zum sogenannten Gute-Kita-Gesetz wird erst am Mittwoch unterzeichnet, Kritik daran wird aber schon im Vorfeld laut. Das Gesetz werde die Qualität und die Arbeitsbedingungen in den Kitas nicht verbessern, bemängelte der Berliner Landesverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). „Was wir sehen, hat kein Konzept und ist nur Stückwerk“, erklärte Vorsitzende Doreen Siebernik laut einer Mitteilung vom Dienstag. „Wir fordern bundeseinheitliche Standards für die Kindertagesbetreuung und eine nachhaltige Entwicklung der Qualität. Wirklich qualitätssteigernd wäre eine Verbesserung der Fachkraft-Kind-Relation.“

Der Dachverband Berliner Kinder- und Schülerläden (DaKS) wies ebenfalls auf die Bedeutung des Personalschlüssels hin. „Weil das Land Berlin dann wieder wegen fehlender Fachkräfte unbesetzte Kitaplätze befürchtete, war es hier jedoch leider sehr zögerlich“, teilte der Verband mit. Die meisten der vorgesehenen Maßnahmen seien aber nachvollziehbar und das Gesamtpaket ein akzeptabler Kompromiss.

Roman Simon, familienpolitischer Sprecher der Berliner CDU-Fraktion, kritisierte, Rot-Rot-Grün verzettle sich und verpasse damit eine große Chance. „Die Erzieher sind entscheidend dafür, wie Kinder in den Kitas betreut werden. Fehlende Erzieher sind die Ursache dafür, dass Tausende baulich vorhandene Plätze in den Kindergärten Berlins den Familien nicht angeboten werden können“, heißt es in der Mitteilung.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und die Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Sandra Scheeres (alle SPD), wollen die Vereinbarung am Mittwoch im Roten Rathaus unterzeichnen. Berlin erhält nach dem Gute-Kita-Gesetz von 2019 bis 2022 rund 239 Millionen Euro.

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