Kindergärten - Berlin:Berlin zahlt Kita-Mitarbeitern in Brennpunkten Gehaltszulage

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Mehrere Bobbycars stehen auf dem Spielplatz eines Kindergartens. Foto: Christian Charisius/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa/bb) - Kita-Mitarbeiter in Berliner Brennpunktgebieten können ab sofort bis zu 300 Euro Gehaltszulage im Monat erhalten. Damit soll deren Engagement in Stadtgebieten mit hoher sozialer Benachteiligung gewürdigt werden, wie die Senatsverwaltung am Mittwoch mitteilte. Kita-Träger können die Zulage für ihre Mitarbeiter rückwirkend ab dem 1. August beantragen. Im diesem ersten Bewilligungszeitraum sollen rund 500 Einrichtungen bis Ende Januar profitieren. Im nächsten Jahr sind zwei weitere Runden vorgesehen.

"Unser Ziel ist es, mehr Personal für bestimmte Brennpunktgebiete zu gewinnen und diesen Einsatz mit einem finanziellen Ausgleich zu würdigen", sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). Die Tätigkeit in bestimmten sozialen Gebieten sei eine Herausforderung.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält die Brennpunktzulage nicht für das richtige Mittel, um die Qualität in Berliner Kitas zu erhöhen. "Eine Gehaltszulage kann die dringend nötige personelle Entlastung in den Einrichtungen in schwieriger sozialer Lage nicht ersetzen", erklärte die GEW-Landesvorsitzende Martina Regulin. "Die Gelder aus dem Gute-Kita-Gesetz des Bundes sollten wie vorgesehen für die Qualitätsentwicklung der Berliner Kindertagesstätten eingesetzt werden", forderte sie. So müssten Kitas in belasteten Sozialräumen regelhaft mit zusätzlichem Fachpersonal ausgestattet werden, etwa Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen.

Die Zulage beantragen können laut Bildungsverwaltung Kita-Mitarbeiter in besondere Sozialräumen - also unter anderem in den aktuell 33 Teilen der Stadt, die einem Quartiermanagement unterliegen. Seit diesem Jahr dabei sind etwa die Thermometersiedlung in Lichterfelde, die Alte Hellersdorfer Straße in Hellersdorf und die Titiseestraße in Waidmannslust.

Zudem werden Gebiete mit besonderem Aufmerksamkeitsbedarf berücksichtigt. Dort ist die soziale Benachteiligung überdurchschnittlich hoch. 42 Bereiche in der Stadt fallen laut dem aktuellsten Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlins von 2019 darunter - unter anderem der Huttenkiez in Moabit, der Oranienplatz in Kreuzberg und der Germaniagarten in Tempelhof.

© dpa-infocom, dpa:210908-99-138187/3

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