Rostock:Run auf Studentenwohnheime: Nur Bruchteil erfolgreich

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Die Suchen nach einer Wohnung ist für viele Studenten in Mecklenburg-Vorpommern zu Beginn des neuen Semesters erneut ein Problem. Der Wunsch nach einem...

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Rostock/Greifswald (dpa/mv) - Die Suchen nach einer Wohnung ist für viele Studenten in Mecklenburg-Vorpommern zu Beginn des neuen Semesters erneut ein Problem. Der Wunsch nach einem günstigen Wohnheimplatz übersteigt das Angebot deutlich. In Rostock habe das Studierendenwerk (StuWe) nur jedem fünften der rund 1250 Bewerber einen Platz gewähren können. „Die Nachfrage nach Wohnheimplätzen ist stark angestiegen. Es besteht weiterhin studentische Wohnungsnot“, konstatierte StuWe-Geschäftsführer Kai Hörig. Er verwaltet in Rostock etwa 1500 Wohnheimplätze, 250 weitere sollen in den nächsten Jahren entstehen. Bauen sei aber sehr langwierig und teuer, sagte er.

In Greifswald, wo sich ebenfalls etwa 1250 Studenten beworben hatten, bekam den Angaben zufolge nur jeder sechste Bewerber einen Platz. Insbesondere zu Semesterbeginn sei die Wohnungssuche für Studenten mit wenig Geld und aus dem Ausland schwierig. „Gerade in diesem Segment ist der Wohnungsmarkt in Greifswald sehr angespannt“, sagte die Geschäftsführerin des StuWe Greifswald, Cornelia Wolf-Körnert. Das StuWe sei auf Fördermittel angewiesen, um die Mieten günstig halten zu können. Gefördert vom Land sollen laut Wolf-Körnert bis zum nächsten Wintersemester 150 neue Plätze entstehen. Aktuell seien es 814.

Der Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Uni Rostock, Marcus Neick, sieht den Grund für das völlig unzureichende Angebot an Wohnheimplätzen vor allem in den knappen Zuweisungen vom Land. „Das StuWe ist grob unterfinanziert. Für Wohnheimbau bleibt da wenig übrig“, konstatierte er. Wenn mehr Studenten auch aus dem Ausland gewollt seien, müsse man die Infrastruktur dafür schaffen und dürfe diese nicht in Notunterkünften bei Kommilitonen hängen lassen, mahnte Neick.

Die Vorsitzende des AStA der Uni Greifswald, Esther Erwin, sagte: „Wohnungen werden halt immer teuerer - Ein-Zimmer-Wohnungen sind für Studierende mit BAföG in Greifswald nicht mehr zu bezahlen.“ Zwar fänden Studenten fast immer irgendwo eine Wohngemeinschaft, aber einige wenige müssten auch auf die vom AStA organisierte Notraumbörse zurückgreifen oder in Jugendherbergen schlafen.

In Wismar (Landkreis Nordwestmecklenburg) sei die Lage besser, sagte StuWe-Geschäftsführer Hörig. Das Rostocker Studierendenwerk betreut Wismar mit seiner Fachhochschule mit. Dort gebe es 600 Wohnheimplätze und fast alle Bewerber erhielten auch einen Platz.

Studenten müssen für eine Bewerbung auf Wohnheimplätze immatrikuliert sein. Die Miete, nach Angaben der Studierendenwerke zwischen 200 und 250 Euro je Zimmer, enthalte alle Kosten wie Möblierung, Strom und Internet. Auf dem freien Markt sind die Wohnkosten deutlich höher.

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