Hochschulen - Kassel:Ehe für alle: Rhein fordert Uni Kassel zum Handeln auf

Kassel (dpa/lhe) - Nach scharfer Kritik eines Professors an der Ehe für alle und umstrittenen Aussagen über Homosexuelle hat Hessens Wissenschaftsminister Boris Rhein (CDU) die Prüfung disziplinarischer Schritte gegen den Kasseler Wissenschaftler gefordert. Der Evolutionsbiologe Ulrich Kutschera war auf der Internetseite kath.net unter anderem mit folgender Aussage zitiert worden: "Sollte das Adoptionsrecht für Mann-Mann- bzw. Frau-Frau-Erotikvereinigungen kommen, sehe ich staatlich geförderte Pädophilie und schwersten Kindesmissbrauch auf uns zukommen."

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Kassel (dpa/lhe) - Nach scharfer Kritik eines Professors an der Ehe für alle und umstrittenen Aussagen über Homosexuelle hat Hessens Wissenschaftsminister Boris Rhein (CDU) die Prüfung disziplinarischer Schritte gegen den Kasseler Wissenschaftler gefordert. Der Evolutionsbiologe Ulrich Kutschera war auf der Internetseite kath.net unter anderem mit folgender Aussage zitiert worden: "Sollte das Adoptionsrecht für Mann-Mann- bzw. Frau-Frau-Erotikvereinigungen kommen, sehe ich staatlich geförderte Pädophilie und schwersten Kindesmissbrauch auf uns zukommen."

Minister Rhein betonte am Dienstag in Wiesbaden, er halte die Äußerungen des beamteten Professors für abstrus. Er erwarte, dass die Universität Kassel prüfe, ob der Professor als Beamter seine Pflichten dadurch verletzt habe, dass er sich in abfälliger oder herabsetzender Weise gegen homosexuelle Menschen geäußert hat.

Die Universität betonte, Professoren könnten für ihre Äußerungen nicht nur die Meinungsfreiheit, sondern auch die Freiheit der Wissenschaft in Anspruch nehmen, die das Grundgesetz sehr weit fasse. Gleichzeitig betonte Uni-Präsident Reiner Finkeldey: "Mich haben in den letzten Tagen viele kritische bis zum Teil entsetzte Reaktionen erreicht, die ich nur allzu gut nachvollziehen kann." Von Mitgliedern der Universität sollten keine Äußerungen gemacht werden, von denen sich Menschen verletzt und abgewertet fühlen.

Die Hochschulleitung teilte auch mit, sich zu personalrechtlichen Fragen nicht äußern zu dürfen. Die Uni habe Pflichten und Rechte beamteter Hochschulmitglieder "vollumfänglich im Blick". Verletzende und diskriminierende Aussagen gehörten nicht "an unsere Universität".

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