Wiesbaden:Experte: Sprachförderung ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU) setzt bei der Sprachförderung zunehmend auch auf Projekte und Initiativen mit außerschulischen Partnern. Der Erwerb von bildungssprachlichen Kompetenzen ende nicht vor dem Schultor, sagte der Minister am Donnerstag in Wiesbaden. Deshalb nutze das Land ausdrücklich auch die Kooperation mit außerschulischen Partnern. "Sie ist ein wichtiger, ergänzender Baustein der Förderung der Bildungssprache."

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU) setzt bei der Sprachförderung zunehmend auch auf Projekte und Initiativen mit außerschulischen Partnern. Der Erwerb von bildungssprachlichen Kompetenzen ende nicht vor dem Schultor, sagte der Minister am Donnerstag in Wiesbaden. Deshalb nutze das Land ausdrücklich auch die Kooperation mit außerschulischen Partnern. „Sie ist ein wichtiger, ergänzender Baustein der Förderung der Bildungssprache.“

Grundsätzlich sei der Staat für diese Aufgabe zuständig, betonte Lorz. Angebote wie die von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft nähmen aber immer mehr zu und setzten Akzente, die das Land nicht leisten könne. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Roland Kaehlbrandt, erklärte: „Gerade im Einwanderungsland Deutschland müssen wir eine Sprache als verbindendes Element sprechen können.“ Dazu sei zusätzlich zur Schule der Einsatz von Elternhäusern, Vereinen, Stiftungen, Medien und Unternehmen erforderlich.

Sprachliche Bildung und Sprachförderung seien der Schlüssel zu schulischem Erfolg und entscheidend für die Chancengleichheit, sagte der Kultusminister und verwies auf die immer größeren sprachlichen Unterschiede, mit denen die Kinder in Hessen in die Schule starten. Die sprachliche und soziale Heterogenität nehme weiter zu.

Lorz hatte angekündigt, das Thema Deutsch als Bildungssprache zum Schwerpunkt in seiner Amtszeit als Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK) zu machen. Auch in Hessen habe sich die schwarz-grüne Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag dabei auf eine Vielzahl von Schwerpunkten verständigt. Als Beispiele nannte Lorz gerade bei den Grundschülern die Förderung der Rechtschreibkompetenz und des Wortschatzes sowie das Schreiben mit der Hand.

Der hessischen Philologenverband begrüßte die Ziele des Kultusministers ausdrücklich. Die Anstrengungen rund um die Bildungssprache seien unbedingt notwendig. Im Hinblick auf die Zielsetzungen dürfe es aber keine Verwässerungen geben.

„Deutsch wird einem nicht einfach geschenkt“, erklärte Sprachwissenschaftler Kaehlbrandt. „Aber das kann man lernen.“ Die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt veranstaltet regelmäßig in den Ferien das Sprachförderprojekt „Deutschsommer“. Seit dem Jahr 2017 besteht dabei eine Kooperation mit dem Kultusministerium in mehreren Städten für Grundschüler.

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