Stuttgart:Ministerin erwägt Pflichtbesuche an Gedenkstätten

Stuttgart (dpa/lsw) - Sollen Schüler in Baden-Württemberg künftig verpflichtend als Teil des Unterrichts Gedenkstätten für Opfer nationalsozialistischer Verbrechen besuchen? Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sieht dafür gute Gründe. "Mit der Frage, in der 8. oder 9. Klasse eine Gedenkstätte besuchen zu müssen, beschäftige ich mich gerade", sagte Eisenmann der Deutschen Presse-Agentur. "Ich sehe viele gute Argumente dafür, über eine solche Verpflichtung - eingebettet in ein pädagogisches Konzept - nachzudenken", sagte sie. Eisenmann äußerte sich auch vor dem Hintergrund eines nicht zuletzt von der jüdischen Gemeinschaft beklagten Antisemitismus in der Gesellschaft.

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Stuttgart (dpa/lsw) - Sollen Schüler in Baden-Württemberg künftig verpflichtend als Teil des Unterrichts Gedenkstätten für Opfer nationalsozialistischer Verbrechen besuchen? Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sieht dafür gute Gründe. „Mit der Frage, in der 8. oder 9. Klasse eine Gedenkstätte besuchen zu müssen, beschäftige ich mich gerade“, sagte Eisenmann der Deutschen Presse-Agentur. „Ich sehe viele gute Argumente dafür, über eine solche Verpflichtung - eingebettet in ein pädagogisches Konzept - nachzudenken“, sagte sie. Eisenmann äußerte sich auch vor dem Hintergrund eines nicht zuletzt von der jüdischen Gemeinschaft beklagten Antisemitismus in der Gesellschaft.

Viele Schulen unternehmen nach Darstellung des Ministeriums bereits jetzt Besuche auf freiwilliger Basis. Viele Gedenkstätten haben speziell für Schüler Angebote - zum Beispiel das Zentrum Grafeneck, das die Tötung von Behinderten durch die Faschisten dokumentiert.

„Die Vermittlung des Nationalsozialismus und der Verbrechen des NS-Regimes ist ein Thema, das wir sehr ernst nehmen müssen“, sagte Eisenmann. „Ich kann Gegenwart und Zukunft nur gestalten, wenn ich einen Bezug zu meiner Herkunft habe.“ Dabei gehe es um vorbereitete Besuche, die in den Unterricht eingebettet sein müssten und einen Diskurs unter den Schüler auslösten. Im Herbst will Eisenmann mit dem Landesschülerbeirat darüber sprechen. Ein Ergebnis der Diskussion soll es bis zum Frühjahr 2019 geben.

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