Rostock:Hesse erwartet Schub für Digitalisierung an Schulen

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Rostock (dpa/mv) - Die angekündigte Finanzhilfe des Bundes wird nach Überzeugung von Bildungsministerin Birgit Hesse (SPD) auch der Digitalisierung an den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern einen kräftigen Schub verleihen. Das Land könne für die kommenden fünf Jahre mit insgesamt etwa 100 Millionen Euro an Bundesmitteln für die bessere technische Ausstattung der Bildungseinrichtungen rechnen, sagte Hesse am Samstag vor rund 300 Lehrern auf dem Schulkongress in Rostock.

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Rostock (dpa/mv) - Die angekündigte Finanzhilfe des Bundes wird nach Überzeugung von Bildungsministerin Birgit Hesse (SPD) auch der Digitalisierung an den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern einen kräftigen Schub verleihen. Das Land könne für die kommenden fünf Jahre mit insgesamt etwa 100 Millionen Euro an Bundesmitteln für die bessere technische Ausstattung der Bildungseinrichtungen rechnen, sagte Hesse am Samstag vor rund 300 Lehrern auf dem Schulkongress in Rostock.

Bei der Tagung diskutierten die Pädagogen über die Auswirkungen der Digitalisierung auf Bildung und Schulalltag. Unzureichende Anbindungen an das Internet erschweren an vielen Schulen im Nordosten den Einsatz digitaler Lern- und Hilfsmittel.

Zur Behebung der Defizite soll es dem Bund künftig erlaubt werden, in die Qualität der Schulen zu investieren. FDP und Grüne hatten am Freitag in Berlin ihre Bereitschaft erklärt, der dazu nötigen Grundgesetzänderung zuzustimmen. Damit würde der Weg frei für die von der großen Koalition geplante Digitalisierungsoffensive an Schulen, für die von 2019 an über fünf Jahre insgesamt fünf Milliarden Euro fließen sollen.

Ziel des Bundes ist es, die Schulen verstärkt mit Internet, WLAN, Servern und Tablets auszustatten und die Lerninhalte und Pädagogik dazu passend weiterzuentwickeln. Bildung ist dem Grundsatz nach aber Ländersache.

Der wachsenden Rolle der Digitalisierung müssten auch die Schulen Rechnung tragen, erklärte Hesse. „Sich in der digitalen Welt zurechtzufinden und sich selbstbestimmt in ihr zu bewegen, ist Teil dessen, was Schule jetzt und in Zukunft leisten muss“, betonte sie.

Unabhängig von der jeweiligen Fächerkombination müssten Lehrerinnen und Lehrer bei der Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten die neuen Möglichkeiten nutzen. Hesse verwies auf den seit diesem Schuljahr gültigen Rahmenplan „Digitale Kompetenzen“, der fächerübergreifend vorgibt, was Schüler über den Umgang mit digitalen Medien lernen sollen. Vom kommenden Schulhalbjahr an sollen medienpädagogisch qualifizierte Lehrer an den Schulen ihre Kollegen weiterbilden.

Die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag, Simone Oldenburg, äußerte sich skeptisch, dass die Bundeshilfe den digitalen Aufbruch im erforderlichen Umfang einleiten könne. Es sei höchste Zeit für die Änderung des Grundgesetzes, um auch Kooperationen von Bund und Ländern in der Bildung zu ermöglichen. „Und es ist höchste Zeit, aus der Epoche der Postkutschen in der Informationsübertragung hinauszukommen“, sagte sie unter Anspielung auf vielfach fehlende Breitbandanschlüsse.

Zudem erneuerte sie ihre Kritik an einer unzureichenden medialen Ausbildung der Lehrer: „Wann werden die Studieninhalte so geändert, dass die künftigen Lehrkräfte im Umgang und der Anwendung geschult sind?“, fragte Oldenburg. In den Schulen fehlten das digitale Know-how, in den Klassenzimmern die technischen Voraussetzungen. „Es wird ganz deutlich, dass eine taugliche Strategie, ein Gesamtkonzept fehlen. Das Vorhaben ist Stückwerk, es wird gekleckert anstatt geklotzt“, beklagte die Oppositionspolitikerin.

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