Mainz:Ministerin: Alle Schüler sollten NS-Gedenkstätte besuchen

Mainz (dpa/lrs) - Der Besuch einer Gedenkstätte zu den Verbrechen in der NS-Zeit sollte nach Ansicht von Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) für alle Schüler zu einem festen Teil des Unterrichts gehören. "Mir ist es wichtig, dass jede Schülerin und jeder Schüler in Rheinland-Pfalz mindestens einmal in der Schullaufbahn eine Gedenkstätte besucht oder in Kontakt mit Zeitzeugen kommt", sagte die Ministerin zum Holocaust-Gedenktag am Samstag.

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Mainz (dpa/lrs) - Der Besuch einer Gedenkstätte zu den Verbrechen in der NS-Zeit sollte nach Ansicht von Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) für alle Schüler zu einem festen Teil des Unterrichts gehören. „Mir ist es wichtig, dass jede Schülerin und jeder Schüler in Rheinland-Pfalz mindestens einmal in der Schullaufbahn eine Gedenkstätte besucht oder in Kontakt mit Zeitzeugen kommt“, sagte die Ministerin zum Holocaust-Gedenktag am Samstag.

Schrecken und Willkür des NS-Regimes seien ein Teil der Geschichte, den niemand vergessen dürfe, betonte Hubig. Es gehe nicht nur um das Erinnern, sondern auch auch darum, „dass solches Unrecht nie wieder geschieht“. Der Besuch einer Gedenkstätte oder die Begegnung mit Zeitzeugen - entweder unmittelbar oder über Videoaufzeichnungen - sei viel eindringlicher, als irgendeine Lektüre es sein könne.

Das Bildungsministerium erwägt, „ob wir Gedenkstättenbesuche für alle unsere Schülerinnen und Schüler zu einem festen Bestandteil der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus machen“. Wichtig sei dabei eine gute Vor- und Nachbereitung und Begleitung. „Es ist wichtig, dass sich unsere Jugendlichen mit der Vergangenheit auseinandersetzen“, sagte Hubig. „Denn nur so können wir eine Kultur gegen das Vergessen etablieren und unsere Schülerinnen und Schüler stark machen gegen Extremismus und Hass.“

Zentrale Gedenkstätten in Rheinland-Pfalz sind:

- das Lager Osthofen bei Worms, wo von Frühjahr 1933 bis Sommer 1934 Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter, Zentrumspolitiker, Juden, Zeugen Jehovas, Sinti und andere gefangen waren

- das Sonderlager Hinzert bei Trier, wo 1939 zunächst straffällige Arbeiter am Westwall, später belgische, französische und andere Häftlinge auf ihrem Weg in Konzentrationslager wie Buchenwald gefangen waren.

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