Magdeburg:Tullner: Inklusionsdebatte geht an Alltagspraxis vorbei

Magdeburg (dpa/sa) - Die Debatte um Inklusion an den Schulen geht aus Sicht von Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner an der Alltagspraxis vorbei. Der gemeinsame Unterricht von Schülern mit und ohne besonderen Förderbedarf sei eine "wissenschaftliche Diskussion im Elfenbeinturm", sagte der CDU-Politiker dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" (Samstag). Sowohl Schüler als auch Lehrer seien beim gemeinsamen Unterricht derzeit in manchen Situationen überfordert.

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Magdeburg (dpa/sa) - Die Debatte um Inklusion an den Schulen geht aus Sicht von Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner an der Alltagspraxis vorbei. Der gemeinsame Unterricht von Schülern mit und ohne besonderen Förderbedarf sei eine „wissenschaftliche Diskussion im Elfenbeinturm“, sagte der CDU-Politiker dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ (Samstag). Sowohl Schüler als auch Lehrer seien beim gemeinsamen Unterricht derzeit in manchen Situationen überfordert.

Einen Grund dafür sieht Tullner im bundesweiten Lehrermangel: „Wir haben den gemeinsamen Unterricht eingeführt, obwohl absehbar war, dass uns Lehrkräfte fehlen werden.“ Er sei überzeugt, dass es Schüler gibt, die in Förderschulen besser betreut werden könnten.

Der Minister hatte Mitte Dezember ein Konzept vorgestellt, mit dem er das Netz an Förderschulen durch neue Kooperationsmöglichkeiten stärken will. Er verwies dabei auch auf den Elternwunsch. Derzeit entschieden sich Eltern in zwei von drei Fällen dafür, ihr Kind in einer Förderschule lernen zu lassen.

Sachsen-Anhalt gehört seit Jahren zu den Bundesländern mit der höchsten Schulabbrecher-Quote. Das liegt auch am vergleichsweise hohen Anteil Jugendlicher an Förderschulen, die meist ohne Abschluss abgehen. Bundesweit gibt es Debatten und Bestrebungen, mehr Förderschüler in regulären Schulen zu unterrichten.

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