Bildung:Immer mehr Kinder zur Ferienbetreuung in den Schulen

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Sporttaschen und Schulranzen hängen an der Garderobe vor einem Klassenzimmer. (Foto: Christian Charisius/dpa/Symbolbild)

In den Ferien in die Schule? Für viele Hamburger Kinder ist das normal, wenn ihre Eltern anders keine Betreuung organisieren können oder wollen. Und es werden immer mehr.

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Hamburg (dpa/lno) - Die Zahl der Kinder, die in Hamburg während der Ferien in den Grundschulen betreut werden, hat sich in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt. Waren es im Schuljahr 2012/2013 noch 19.100 Mädchen und Jungen, lag ihre Zahl im gerade zu Ende gegangenen Schuljahr bei 36.394, wie die Schulbehörde mitteilte. „Die Angebote der Schulen beziehungsweise der Träger haben sich in den letzten Jahren, auch aufgrund der zunehmenden Anmeldezahlen, inhaltlich deutlich weiterentwickelt und haben damit an Akzeptanz bei den Familien gewonnen“, sagte Behördensprecher Peter Albrecht der Deutschen Presse-Agentur.

Alle Hamburger Schulen bieten für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren in den Ferien eine Betreuung an, auch Stadtteilschulen und Gymnasien für die Klassen 5 bis 8. „Ob an einem Standort dann durch den jeweiligen Träger auch ein Ferienangebot zustande kommt, hängt von den Anmeldezahlen ab“, sagte Albrecht. Gegebenenfalls gebe es übergreifende Angebote für mehrere Schulstandorte.

Die Eltern müssen ihren Betreuungsbedarf zu Beginn des Schuljahres anmelden. Die Kosten werden dann zusammen mit denen für die Ganztagsbetreuung über einen monatlichen Beitrag beglichen.

„Die jeweiligen Ferienangebote der Träger sind naturgemäß unterschiedlich ausgeprägt“, sagte Albrecht. In der Regel gebe es ein altersspezifisches, auf die Interessen der Kinder abgestimmtes Programm, welches neben Sportangeboten und Sportcamps, Kreativangebote, Ausflüge innerhalb Hamburgs und themenspezifische Wochen beinhalte. „Zusätzlich gibt es Zeit zur freien Gestaltung.“

Für Kinder aus Familien, die Transferleistungen erhalten, ist die Ferienbetreuung für sechs Wochen im Jahr kostenlos. Die Zahl der so über das Bildungs- und Teilhabe-Paket des Bundes geförderten Kinder stieg laut Behörde in den vergangenen fünf Jahren um 24 Prozent auf 9537 im Schuljahr 2022/23.

„Wir freuen uns sehr über diese Entwicklung, die von vielen Schulen auch aktiv gefördert wird, weil so sichergestellt werden kann, dass es auch in den Ferien einen gut strukturierten Tagesablauf, pädagogische Angebote und vertrauensvolle Ansprechpartner für die Kinder gibt“, sagte Albrecht. „So kann ein Entwicklungsbruch bei den Schülerinnen und Schülern zwischen Sommerferien und dem Neustart ins Schuljahr möglichst vermieden oder zumindest abgeschwächt werden.“

© dpa-infocom, dpa:230819-99-883987/3

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