Erfurt:Lehrermangel: Bildungsministerium wirbt bei Ruheständlern

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Erfurt (dpa/th) - Mit einem Schreiben an alle staatlichen Schulen hat das Bildungsministeriums bei Lehrern dafür geworben, auch im Ruhestand weiterzuarbeiten. "Gerade in sogenannten Bedarfsfächern trägt auch ein auf wenige Stunden begrenzter Einsatz zur Unterrichtsabsicherung bei und ist generell hoch erwünscht", heißt es in einem Schreiben des Bildungsministeriums, das am Freitag an alle Schulen verschickt wurde und der dpa vorliegt. Ein Sprecher des Ministeriums sagte, man wolle alle Register ziehen, um Lehrermangel und Unterrichtsausfall einzudämmen. Dazu gehöre auch, Lehrer darauf aufmerksam zu machen, dass sie weiter arbeiten können.

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Erfurt (dpa/th) - Mit einem Schreiben an alle staatlichen Schulen hat das Bildungsministeriums bei Lehrern dafür geworben, auch im Ruhestand weiterzuarbeiten. „Gerade in sogenannten Bedarfsfächern trägt auch ein auf wenige Stunden begrenzter Einsatz zur Unterrichtsabsicherung bei und ist generell hoch erwünscht“, heißt es in einem Schreiben des Bildungsministeriums, das am Freitag an alle Schulen verschickt wurde und der dpa vorliegt. Ein Sprecher des Ministeriums sagte, man wolle alle Register ziehen, um Lehrermangel und Unterrichtsausfall einzudämmen. Dazu gehöre auch, Lehrer darauf aufmerksam zu machen, dass sie weiter arbeiten können.

Der Thüringer Lehrerverband (tlv) kritisierte, dass die Aktion ohne Vorwarnung und kurz vor Schuljahresende gestartet wurde. „Das wird einigen Kollegen bitter aufstoßen. Denn es gibt viele Lehrer, die früher aufhören und dafür auch Abschläge in Kauf nehmen, weil sie einfach nicht mehr können“, sagte tlv-Chef Rolf Busch. Er bezeichnete das Schreiben als „puren Aktionismus“. Der Ministeriumssprecher entgegnete, dass der Hauptpersonalrat bereits vor einigen Tagen über das Schreiben informiert worden sei.

Aus dem Brief geht hervor, dass verbeamtete Lehrer ihren Ruhestand um mindestens ein Jahr und bis zu drei Jahre aufschieben können. Auch angestellte Lehrer können das Ende ihres Arbeitslebens per Antrag mehrfach zeitlich nach hinten schieben. Arbeitnehmer, die nach Erreichen der Regelaltersgrenze weiterarbeiten, seien von der Arbeitslosenversicherung befreit, heißt es in einem Hinweisblatt des Bildungsministeriums.

Außerdem können Lehrer auch als Teilzeitkräfte weiterarbeiten - als reguläre Lehrkraft oder als betreuender Lehrer, der zum Beispiel neue Kollegen unterstützt. Man freue sich zwar über viele neue Nachwuchskräfte. „Der Erfahrungsverlust durch ausscheidende Kolleginnen und Kollegen ist dennoch überall spürbar“, heißt es in einem Hinweisblatt zu dem Schreiben. Auch Verträge für Minijobs auf 450-Euro-Basis seien möglich.

Eine Zielsetzung, wie viele Lehrer durch die Aktion an den Schulen gehalten werden sollen, gibt es laut Ministerium nicht. Für die Weiterbeschäftigung von Lehrern soll Geld für bereits vorgesehene Stellen genutzt werden, die im Doppelhaushalt 2018/2019 eingeplant sind.

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