Düsseldorf:Streit um Rechtschreibmethoden: NRW ohne zentrale Vorgaben

Düsseldorf (dpa/lnw) - Für Grundschulen in Nordrhein-Westfalen ist nicht einheitlich vorgeschrieben, nach welcher Methode Kinder Schreiben lernen. Das entscheiden Schulen und Lehrer, wie das Schulministerium auf Anfrage mitteilte. "In NRW wird nicht zentral vorgegeben, nach welchen Methoden der Schrifterwerb gelehrt wird. Es gibt aber in den Lehrplänen verbindliche Kompetenzerwartungen für die Rechtschreibung."

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Für Grundschulen in Nordrhein-Westfalen ist nicht einheitlich vorgeschrieben, nach welcher Methode Kinder Schreiben lernen. Das entscheiden Schulen und Lehrer, wie das Schulministerium auf Anfrage mitteilte. „In NRW wird nicht zentral vorgegeben, nach welchen Methoden der Schrifterwerb gelehrt wird. Es gibt aber in den Lehrplänen verbindliche Kompetenzerwartungen für die Rechtschreibung.“

Derzeit ist ein Streit darüber entbrannt, nach welcher Lernmethode Grundschüler unterrichtet werden sollen. Eine Psychologen-Studie hatte die deutlich besten orthografischen Leistungen bei Kindern festgestellt, die nach der klassischen Fibel-Methode üben. Die Lernerfolge von gut 3000 Grundschülern aus NRW waren über Jahre hinweg untersucht worden. Laut Bonner Studie machten Kinder mit dem Ansatz „Lesen durch Schreiben“ - mitunter auch als auch „Schreiben nach Gehör“ bezeichnet - deutlich mehr Rechtschreibfehler als „Fibel-Kinder“.

Die Frage sei nun, ob man Grundschulen noch gestatten könne, „ausschließlich oder vorwiegend“ nach Verfahren zu unterrichten, die in der Untersuchung sehr schlecht abgeschnitten hatten, meinte der Deutsche Lehrerverband. Der Grundschulverband nannte die Studien-Aussage „irreführend“. Die Lehrergewerkschaft VBE mahnte, den Lehrkräften die Entscheidung zu überlassen.

„Lesen durch Schreiben“ soll laut „Masterplan Grundschule“ der NRW-Regierung demnächst nur noch in der ersten Klasse angewendet werden. Das ist Teil einer 2017 angekündigten Reform.

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