Berlin:Studie: Sachsens Bildungssystem deutschlandweit am besten

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Ein Schwamm liegt an der Schultafel. (Foto: Annette Riedl/dpa/Symbolbild)

Sachsen bleibt aus Sicht der wirtschaftsnahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft Spitzenreiter beim jährlichen Vergleich der Bildungssysteme in...

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Dresden (dpa/sn) - Sachsen bleibt aus Sicht der wirtschaftsnahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft Spitzenreiter beim jährlichen Vergleich der Bildungssysteme in Deutschland. Der Freistaat landete wie in den Vorjahren auf Platz eins des „Bildungsmonitors“ vor Bayern, Hamburg und Thüringen.

Der Freistaat wird vor allem für sein gutes Ganztagsangebot gelobt, für viele gut ausgebildete Kita-Beschäftigte mit Hochschulabschluss und starke Leistungen der Schülerinnen und Schüler bei Vergleichsarbeiten. Auch der Hochschulsektor erhält gute Noten: Mit 261.800 Euro pro Kopf werben die sächsischen Professoren den Angaben zufolge mehr Drittmittel ein als ihre Kollegen in anderen Bundesländern.

Probleme sieht der Bildungsmonitor bei der Digitalisierung Sachsens. Bei der Internetversorgung mit Breitband und der Berufsausbildung in IT-Berufen hat der Freistaat demnach Nachholbedarf. Corona habe die Digitalisierung an den Schulen zwar vorangebracht, heißt es. Es blieben aber wie in allen Bundesländern große Herausforderungen im Bildungssystem. Da Sachsen teilweise von Schulschließungen betroffen war, empfiehlt die Studie gezielte Förderprogramme, um Lernlücken der Schülerinnen und Schüler zu schließen.

In der Untersuchung wird nach INSM-Angaben „explizit eine bildungsökonomische Sichtweise eingenommen.“ Es geht zum Beispiel darum, inwieweit das jeweilige Bildungssystem zur Fachkräftesicherung beiträgt, aber auch um Bildungsgerechtigkeit, also den Zugang zu Bildung. Verglichen werden Ergebnisse aus Vergleichstests von Schülerinnen und Schülern oder auch Abbrecherquoten.

Sachsens Arbeitgeberpräsident Jörg Brückner zeigte sich angesichts des erneuten Spitzenplatzes zwar erfreut, warnte aber vor den Corona-Folgen. Bereits vor Corona habe die Schulabbrecherquote mit 8,5 Prozent über dem Durchschnitt gelegen. „In Zeiten des wachsenden Fachkräftebedarfs kann sich die Gesellschaft keine verlorene Generation an Absolventen leisten, zugleich sind die Unternehmen keine Reparaturbetriebe für Bildungsdefizite.“

Trotz des Spitzenplatzes sei nicht alles Gold, was glänze, erklärte der Landesschülerrat. Bei der Altersstruktur der Lehrkräfte sowie bei Bildungsausgaben für allgemeinbildende Schulen erreiche Sachsen nur mittlere Plätze. Die Schulabbrecherquote sei weiterhin zu hoch. Kritisch sei aus Sicht der Schülervertretung auch, dass die Gesamtbewertung erneut gesunken sei. „Sachsens Bestnote ist ein Zehren an der Substanz“, heißt es in der Mitteilung. Besorgniserregend für die Zukunft seien zu wenige junge Lehrer, Schwächen bei der Digitalisierung und zu wenig Geld für die Weiterentwicklung der Bildung.

© dpa-infocom, dpa:210818-99-882390/6

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