Berlin:Kosten für Lernplattformen an Schulen steigen deutlich

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Ein Jugendlicher tippt auf einem Tablet. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild)

Die Kosten für die Nutzung von Lernplattformen an Berliner Schulen ziehen erheblich an. Das geht aus einer schriftlichen Anfrage der Linke-Fraktion an das...

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Berlin (dpa/bb) - Die Kosten für die Nutzung von Lernplattformen an Berliner Schulen ziehen erheblich an. Das geht aus einer schriftlichen Anfrage der Linke-Fraktion an das Berliner Abgeordnetenhaus hervor. Danach haben sich die Kosten für Betrieb, Weiterentwicklung und Support für die bislang vorwiegend genutzte Plattform Lernraum Berlin im vergangenen Jahr auf rund 790.350 Euro summiert. Nach Angaben der Senatsverwaltung für Bildung sind für dieses Jahr rund 611.750 Euro veranschlagt. Größter Posten sind in beiden Jahren die Kosten für die Weiterentwicklung mit rund 548.935 und 746.420 Euro.

Am Lernraum gab es im Dezember und nach den Weihnachtsferien Kritik, nachdem zahlreiche Schülerinnen und Schüler an einzelnen Tagen Probleme bei der Nutzung hatten und zum Teil schon das Einloggen sehr lange dauerte. Inzwischen können die Schulen eine weitere, kostenpflichtige Plattform namens itslearning nutzen. Der Lizenzvertrag wurde im Februar abgeschlossen.

Die Kosten für Betrieb, Weiterentwicklung und Support belaufen sich der Bildungsverwaltung zufolge für das erste Jahr der Aufbauphase auf 1 082 855 Euro. Dabei entfällt der größte Teil mit 677.705 Euro auf Kosten für den Betrieb. Der Betrag basiere allerdings auf einer Schätzung von 100.000 Nutzern und könne auch geringer ausfallen.

Als Vorteil einer zweiten, kostenpflichtigen Lernplattform gab die Senatsverwaltung an, sie sorge für eine Entlastung des Lernraums. Die itslearning-Plattform biete insbesondere den Schulen eine Alternative, die kein mit den Personalgremien abgestimmtes, datenschutzkonformes Lernmanagementsystem einsetzten.

Zur Frage, warum vor der Entscheidung für itslearning kein Vergabeverfahren erfolgte, antwortete die Bildungsverwaltung, wegen der Überlastung der Lernraum-Plattform und der hohen Dringlichkeit vor dem Hintergrund der pandemiebedingten Schulschließungen sei ein Verhandlungsverfahren ohne Teilnahmewettbewerb durchgeführt worden.

© dpa-infocom, dpa:210526-99-750657/2

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