Bildung - Berlin:Bildungssenatorin Scheeres: Mathe und Bio werden wichtiger

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Sandra Scheeres (SPD), Bildungssenatorin von Berlin. Foto: Carsten Koall/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa/bb) - Themen aus den Bereichen Mathematik und Naturwissenschaften sollen in Berliner Schulen einen höheren Stellenwert bekommen. Die Senatsverwaltung für Bildung will den MINT-Unterricht, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, stärken. "Wir wissen aus der Bildungsforschung schon lange, dass die MINT-Fächer keine Selbstläufer sind", erklärte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). "Wir müssen unseren Nachwuchs für solche Fächer interessieren, ihn heranführen und im Idealfall begeistern." Am Mittwoch hat die Senatsverwaltung ihre neue Strategie "junior1stein" zur Stärkung der MINT-Fächer vorgestellt.

Solche Themen sollen in Zukunft schon vor der Grundschule eine größere Rolle spielen: "Interesse und Vorlieben bilden sich schon früh, und ihr Einfluss zieht sich durch die ganze Bildungskarriere", sagte Scheeres. "Deshalb setzt "junior1stein" ganz bewusst auch schon bei den Kitas an." Die Initiative richtet sich aber genauso an Schulen - Berufsschulen und Gymnasien inklusive. Viele Kinder seien durchaus neugierig, sagte Anke Renger, die bei der Senatsverwaltung für "junior1stein" verantwortlich ist. "Das verpufft aber oft." Und manche Schüler entwickelten geradezu eine Technikphobie.

Das zu verhindern, ist eines der Ziele von "junior1stein". Mit der Initiative sollen sich jeweils fünf bis sieben Schulen und Kitas vernetzen, die dann fünf Jahre lang begleitet und gecoacht werden. Drei solcher Netzwerke in Neukölln, Mitte und Spandau sollen demnächst starten. "Schul- und kitaübergreifend lassen sich MINT-Projekte leichter umsetzen", sagte Renger. Und "junior1stein" soll auch mit Materialien und Weiterbildung helfen.

Auch aus Sicht von Jörg Nolte, Geschäftsführer Wirtschaft und Politik bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin, ist das Projekt sinnvoll: "Laut IHK-Fachkräftemonitor fehlen der Berliner Wirtschaft schon heute rund 31 000 Fachkräfte im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. "junior1stein" ist vor diesem Hintergrund ein wichtiger Schritt, um Neugierde und Begeisterung für MINT-Berufe bereits bei den Jüngsten zu wecken und systematisch zu fördern", erklärte er.

Aus Sicht von Bildungssenatorin Scheeres hat die Förderung der MINT-Fächer auch eine gesellschaftspolitische Komponente: Wissenschaftliches Verständnis und logisches Denken sind nach ihrer Überzeugung die beste Prävention gegen Vorurteile und Verschwörungstheorien.

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