Wegen Corona-Maßnahmen:CSU-Chef von Wunsiedel tritt aus Partei aus

Jürgen Fraas wolle sich nicht länger vor das Handeln der Parteispitze stellen, erklärt er. In der CSU sorgt das für Unverständnis.

Der CSU-Vorsitzende von Wunsiedel, Jürgen Fraas, ist aus der Partei ausgetreten. Den Parteigremien teilte er mit, er könne sich nicht länger vor das Handeln der CSU-Landesleitung stellen, insbesondere nicht vor Parteichef Markus Söder. Der Entschluss sei über Monate gereift in ihm. Er habe sich immer wieder vor die Aufgabe gestellt gesehen, etwas rechtfertigen zu müssen, für das er nichts könne. So kritisiere er, dass etwa die Pandemiebekämpfung im Bundestagswahlkampf bewusst ausgeklammert worden sei, danach aber wieder einschneidende Maßnahmen ergriffen wurden. Die CSU habe sich von ihrem Leitspruch "Näher am Menschen" weit entfernt. Er wolle fraktionsloser Stadtrat bleiben. Mit der kommunalen Rathauspolitik habe sein Austritt nichts zu tun, mit der sei er "hochzufrieden". Er bekomme gerade "sehr viel Zuspruch" für seinen Schritt. Aaron Grimm, CSU-Fraktionschef im Stadtrat, zeigte sich "überrascht und verwundert" über den Austritt, den er "nicht nachvollziehen" könne. Kürzlich erst sei Fraas als Ortsvorsitzender bestätigt worden, da habe es Corona-Maßnahmen längst gegeben.

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